Filme
Tree of Life
Denn sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. Terrence Malick bemüht in seiner höchst persönlichen Erinnerung an die eigene Kindheit im Texas der Fünfzigerjahre unter der Knute eines strengen Vaters flatternde Vogelschwärme, einen Exkurs in die Entstehung der Erde und schießt über jedes Ziel hinaus. Verdammt, wenn das kein epochales Kinoerlebnis ist!
Beginners
Die Geschichte von der Trauer um den verstorbenen Vater, der sich im Alter von 75 Jahren zu seiner Homosexualität bekannte, ist wie ein Stöbern durch ein mit fantasievollen Einfällen vollgepfropftes Tagebuch. Gebt Christopher Plummer gefälligst den Oscar. Sofort.
Melancholia
Ein Film über das Ende der Welt, der genau das ist, was er verspricht: schön. Ein Glaubensbekenntnis für starke Frauen und die Dinge, die noch wichtig sind, wenn nichts mehr wichtig sein kann. Und dazu schmettert Wagner.
True Grit
Das Remake der Coen-Brüder von „Der Marshall“ hat Bestand: ein grimmiger, stimmiger Western, als Reise ins karge Herz der finsteren amerikanischen Einöde erzählt. Jeff Bridges mit monumentaler Performance, aber der Film gehört Matt Damon: Sein LaBeouf (sprich „Labief“) ist eines der großen Erlebnisse des Jahres.
Your Highness
Von der US-Kritik gehasst, vom US-Kinopublikum ignoriert, in Deutschland als Videopremiere verheizt. Trotzdem: Wie irrwitzig komisch ist das denn, was das Team von „Der Ananas Express“ da abgeliefert hat? Wie „Der Herr der Ringe“ mit Kiffern, die über Onanie und Analverkehr philosophieren. Unglaublich.
Atemlos
Hollywood soll sich nichts vormachen: „Twilight“-Jungstar Taylor Lautner ist nicht das nächste große Ding. Er ist einfach nur ein Ding mit viel Nase und ausdruckslosem Gesicht, der durch Explosionen uninteressanter Natur geschickt wird.
Cars 2
Pixar planlos. Laut, charmelos und schier endlos: Die Fortsetzung des bis dahin schwächsten Pixar-Films setzte auf Agentenkino und planlose Redneck-Hauptfigur (der Abschleppwagen) und machte alles falsch.
Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten
Die Wiedergeburt des Franchise ist eine Totgeburt: Dass Regisseur Rob Marshall es nicht mit dem Witz und der Subversion seines Vorgängers Gore Verbinski würde aufnehmen können, war klar. Dass Johnny Depp nur noch nerven würde, eher nicht.