Fehlfarben – Monarchie und Alltag
Die beste deutsche Platte? Die „wichtigste“? Das Überich der im weitesten Sinne politisch motivierten Unterhaltungsliedkunst kommender Jahre? Dringlich ist dieses Album auf jeden Fall, scharfkantig wie bester UK-Postpunk. Angereichert mit einer Prise Ska, ein wenig New Wave, aber gänzlich schnickschnackfrei. Mit Peter Heins Texten, die bei aller Rebellion vor allem vom Rückzug auf schwache Positionen handeln, die man hinter Stacheldraht, in der gelähmten Opposition – nicht etwa freiwillig bezogen hat. Dass „Monarchie und Alltag“ heute wieder zu uns zu sprechen vermag wie lange nicht mehr, beweist einmal mehr: wichtige Platte!
Produzenten: Fehlfarben, Horst Luedtke
Beste Tracks: „Gottseidank nicht in England“, „Paul ist tot“
Ist ja hochinteressant … In letzter Minute überredeten Luedtke und EMI die Fehlfarben, den in der Band unbeliebtesten Song auf die LP zu nehmen: „Ein Jahr (Es geht voran]“. Er wurde ihr großer Hit, aber auch zu ihrer größten Bürde und drückte die ohnehin eher desillusionierte Band in eine Schublade, die sie gar nicht schätzte.