Everlast


Schlecht besucht, gut gerockt: Live ist der Ex-House-Of-Pain-Mann eine Macht. Gerappt wird aber nicht mehr.

Ganze vier Jahre ist es her, dass sich der ehemalige Rapper zum letzten Mal auf dem alten Kontinent blicken ließ. Der Mann macht sich rar, trotzdem sieht es eine halbe Stunde vor Konzertbeginn nicht eben nach Andrang aus. Gerade 200 Leute stehen in der für 1.500 Zuschauer ausgelegten Elser-Halle herum. Vielleicht warten einige draußen noch bis der unmotivierte Anheizer-DJ endlich seinen Kram einpackt. Eric Schrody a.k.a. Everlast, beginnt pünktlich, die Halle hat sich jetzt auf etwa 600 Besucher gefüllt. Anders als beim letzten Konzert im Jahr 2000 hat der New Yorker seine Band aufs Wesentliche reduziert – und sie rockt wie die Hölle, was den Songs den Biss gibl. der ihnen gut tut, auf Platte aber manchmal zu kurz kommt. Der heute bestens gelaunte Songwriter

München, Georg-Elser-Halle das war auch nicht immer so- startet sein Set mit „Blinded By The Sun“, einem Stück der neuen Platte white trash beautiful. Die ist zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht erhältlich, doch das ist dem Publikum einerlei. Angesichts der brillanten Vorstellung steigt das Spaßbarometer von Song zu Song. Dazwischen witzelt Everlast, und anders als in alten Zeiten huscht das ein oder andere Grinsen über sein Gesicht, als ihm nach jedem Stück johlender Applaus entgegenbrandet. Klassiker wie „What It’s Like“, „Ends‘ oder „Black Coffee“ werden locker aus dem Ärmel geschüttelt, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Die 800, die nicht da waren, aber noch Platz gehabt hätten, dürfen getrost davon ausgehen, etwas verpasst zu haben. In dieser Verfassung gehört Everlast auch ohne „Jump Around“. das er diesmal weglässt, in die erste Singer-Songwriter-Liga.