Endstation Hoffnung


Als kaum noch einer mit ihnen rechnete, gelang Sparta ihr bislang bestes Album. Nun erscheint es endlich auch in Deutschland.

Heute ist Wiedereiner dieser Tage. Jim Ward sitzt in seinem Haus in El Paso, Texas. Soeben von einer längeren Tour mit seiner Band Sparta zurück, hat er offenbar wenig Lust, Interviews zu geben oder überhaupt irgendwas zu tun. Schon das Sprechen scheint Kraft zu kosten. Seine Stimme klingt, als käme sie durch einen Filter aus einer anderen Zeit, aus einem dieser alten Hollywood-Filme, die Ward so gerne sieht. „Ich bin kein besonders positiver Mensch. An manchen Tagen fällt es mir leicht, einen Sinn in allem zu sehen, an anderen wieder nicht“, sagt er. Der Unterschied zu früher: Er kann besser mit solchen Gefühlen umgehen.,Früher’ist gar nicht lange her. Vor zwei Jahren, auf der Tour zum Album porcelain, gab es irgendwann nur noch solche Tage.

Damals beschloss Ward, den ganzen Scheiß nicht mehr mitzumachen. „Das ewige Touren hat für mich einfach nicht mehr funktioniert“, erinnert er sieh. „Ich warkurz davor, mich selbst zu verlieren, hatte keinerlei Kontakt mehr zu meiner Familie und allem, was mich erdet. So konnte ich nicht weitermachen.“ Dass es danach noch mal ein Sparta-Album geben würde, wareher nicht zu erwarten. Aber manchmal kommen sie eben doch wieder. Weil Niederlagen ja häufig fürgroße Sprünge rüsten. Und vielleicht ist thre es, das nun einige Monate nach dem US-Release auch hierzulande offiziell erscheint, gerade deshalb so gut geworden. „Step away from this/You can tolerate. you can resist“, singt Ward in „Unstitch Your Mouth“, einer ambivalenten Ode an die Hoffnung. „Ode Idee, dass man sich verloren fühlt und trotzdem die Hoffnung nicht verliert, ist die zentrale Botschaft des Albums“, sagt er. Werindes auf große Erweckungsgeschichten hofft, wird enttäuscht. Ward hatte einfach wieder Ideen für ein paar Songs, die rausmussten. Die spielteerdem langjährigen Freund und Drummer Tony Hajjarvor, der war begeistert, und schließlich wurde mit dem Gitarristen Keeley Davis auch ein Ersatz für den zu The Mars Volta übergelaufenen Paul Hinojosgefunden. Man arbeitete so lange und ausführlich an den neuen Stücken wie noch nie, ging ins Studio und nahm sie auf. Alles ganz normal. Und doch spiegeln sich die letzten zwei Jahre im Leben Jim Wards in jeder Note, thre es ist kämpferisch, stilistisch vielseitig wie nie, bis zum Rand mit Bedeutung aufgetankt und der Erkenntnis, dass man nicht immeroben sein kann: Manchmal reichtes, irgendwiedurch dieses Leben zu kommen.

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