Eminem: Das sind die erfolgreichsten Alben des Rappers
Seit 1996 hat Eminem zehn Studioalben veröffentlicht. Das sind seine fünf erfolgreichsten Platten.
Im vergangenen Jahr verkaufte Eminem mehr Alben als jeder andere Künstler und jede andere Künstlerin. Das lag nicht ausschließlich an KAMIKAZE, der 2018 veröffentlichten Platte des Rappers aus Detroit. Sein Repertoire besteht mittlerweile aus zehn Studioalben, die nach wie vor für schlagende Verkaufszahlen sorgen. Sechs davon erhielten außerdem den Grammy in der Kategorie „Bestes Rap-Album“. Gemessen an Auszeichnungen, Verkaufszahlen und Chartplatzierungen stellen wir die fünf kommerziell erfolgreichsten Eminem-Alben vor.
5. Relapse (2009)
Eminem selbst hält das Horrorcore-Album für sein schwächstes Werk. Er hätte damals mit Entzugssymptomen zu kämpfen gehabt und sei nicht gerade scharfsinnig gewesen. Trotzdem verkaufte sich RELAPSE weltweit über 7,5 Millionen Mal und hielt sich 77 Wochen lang in den Billboard-Charts, zwei Wochen sogar auf Platz eins. So manches mag einem inzwischen bekannt vorkommen: Die Platte erhält 2010 die Auszeichnung „Bestes Rap-Album“ bei der Grammy-Verleihung. Thematisch geht es düster und verstörend zu. Menschliche Abgründe inszeniert der Künstler als Scherz und unterschiedlichste Personen würde er am liebsten auslöschen. Seine sträflichen Fantasien involvieren diesmal etwa Lindsay Lohan und Britney Spears. Trotz eindringlicher Beats glänzt die fast komplett von Dr. Dre produzierte Platte klanglich nicht, der Rap ist aber – auch das ist nichts Neues – eine Glanzleistung.
4. Recovery (2010)
„Fuck my last CD, that shit’s in my trash”, rappt Eminem und bestätigt noch einmal, dass er von RELAPSE absolut nichts hält. Das Folgealbum ist „to anyone who’s in a dark place tryin‘ to get out. Keep your head up… It does get better!” Nicht umsonst lautet der Titel des 2010 erschienenen Albums RECOVERY. Eingebettet in Moll geht es um Eminems Weg aus der Depression und Drogenabhängigkeit. Dabei stellt der Künstler sein Talent erneut unter Beweis und rappt raffinierte Reimformen und komplizierte synkopische Rhythmen in bisher ungehörter Geschwindigkeit. Erstmals mischen jetzt auch Frauen mit: Pink in „Won’t Back Down“ und Rihanna in „Love The Way You Lie“ – ein Musterstück des von Eminem verhassten kommerziellen Pop. Das siebte Studioalbum des Rappers, das eigentlich „Relapse 2“ heißen sollte, bis es inhaltlich eine Wendung nahm, verkaufte sich weltweit über 15 Millionen Mal und belegte sieben Wochen lang Platz eins der Billboard Album-Charts. Bei den Grammy-Awards 2011 holte es Eminems nächsten Preis für das beste Rap-Album des Jahres.
3. The Slim Shady LP (1999)
1999 gelang Eminem mit seinem sich rächenden Alter Ego Slim Shady (und Produzent und Mentor Dr. Dre) der Durchbruch. Über 18 Millionen Mal verkaufte sich die Platte, bei den Grammy Awards im Jahr 2000 erhielt sie die Auszeichnung für das beste Rap-Album. Die Single „My Name Is“ wurde am selben Abend mit dem Preis für die beste „Rap Solo Performance“ geehrt. Mit THE SLIM SHADY LP etablierte sich Eminem als technisch herausragender Rapper und begnadeter Schreiber. Außerdem legte er den gewaltsamen Grundtenor seiner kommenden Alben und fachte die endlosen Kontroversen an, die ihn von nun an begleiten sollten. Eminems Missbrauchsfantasien gegenüber Frauen hielten sogar Marilyn Manson davon ab, für den Song „97 Bonnie And Clyde“ mit dem Rapper zusammenzuarbeiten.
2. The Eminem Show (2002)
Nicht mehr ganz so nihilistisch wie die vorherige Platte THE MARSHALL MATHERS LP, aber immer noch grob und sarkastisch, geht es in THE EMINEM SHOW von 2002 um Einsamkeit, Zorn auf die US-Politik und Ärger mit der Musikindustrie. Außerdem setzt sich der Rapper weiterhin mit seiner Familiengeschichte auseinander. Wiederkehrendes Thema sind dabei die drei wohl wichtigsten Frauen in seinem Leben: Mama, seine (Ex-)Frau und Tochter Hailie. In “Hailie’s Song” singt Eminem erstmals – lässt es aber glücklicherweise anschließend wieder sein. Seine schweren Beats mischt der Künstler in „Sing For The Moment“ und „White America“ mit Rock-Elementen auf. In „Without Me“ sind sogar Funk-Einflüsse zu hören. THE EMINEM SHOW verkaufte sich weltweit mehr als 27 Millionen Mal und hielt sich sechs Wochen auf Platz eins der Billboard Album-Charts. 2013 erhielt Eminem dank der Platte erneut den Grammy für das beste Rap-Album.
1. The Marshall Mathers LP (2000)
THE MARSHALL MATHERS LP schaffte beides: musikalisch hoch gelobt und inhaltlich als völlig inakzeptabel besprochen zu werden. Eminem verarbeitet darauf seine schwere Kindheit in ärmlichen Verhältnissen und als ständiges Mobbing-Opfer. Sein Zorn trifft dabei vor allem Frauen. In „Kill You“ will er seine Mutter vergewaltigen und töten, in „Kim“ plant er seine Frau zu verprügeln und ihre Leiche im Kofferraum verschwinden zu lassen. Trotz Misogynie und Homophobie hält sich das Album 69 Wochen in den Billboard-Charts, sechs Wochen sogar auf Platz eins, und gewinnt 2001 den Grammy für das beste Rap-Album. Vor den Türen der Preisverleihung protestieren Gay-Rights und Women’s-Rights-Gruppen. Drinnen zeigt sich Eminem auf der Bühne strategisch mit Elton John.
Mit über 32 Millionen weltweiten Verkäufen führt das Album Eminems Erfolgsliste an. Der Einfluss der Platte ist unumstritten: Nicht nur bewies der Künstler endgültig, welch großer Geschichtenerzähler er ist. Der Begriff „Stan“, Titel der dritten Single, erschien 2017 erstmals im Oxford-Lexikon. Er beschreibt einen übereifrigen oder obsessiven Fan einer bestimmten berühmten Persönlichkeit.
Außerdem veröffentlichte Eminem bisher die folgenden Alben: