Donots-Gitarrist verliert bei „Wer wird Millionär?“ gegen Rocky Balboa
Von 32.000 Euro auf 500 Euro: Alex Siedenbiedel riskierte Mut bei Günther Jauch - und verlor. Wegen Indiana Jones.
Am Ende scheiterte er an Indiana Jones. Alex Siedenbiedel, hauptberuflich Gitarrist bei der aus Funk, Fernsehen und Fanzines bekannten Poppunkband Donots aus Ibbenbüren und Münster, saß am vergangenen Montag auf dem Kandidaten-Stuhl bei „Wer wird Millionär?“. Er hätte verhältnismäßig reich werden und seiner Freundin und sich ein neues hohes Bett kaufen können. Stattdessen stellte er sich bei einem Stand von 32.000 Euro fiktiven Actionhelden und damit einem Risiko – und fiel tief.
Auf dem Stuhl gegenüber von Moderator Günther Jauch nahm Alex Siedenbiedel bereits in der „Wer wird Millionär?“-Folge am 2. Dezember Platz. Bevor er sich warm geantwortet hatte, war die Aufzeichnung vorbei, am 9. Dezember 2013 dann die Fortsetzung. Siedenbiedel, offenbar Familienmensch, weiß unter anderem, dass bestimmte Golfschläger Wedges heißen, hat er von seinem Vater gelernt. Als Telefonjoker ruft er seine Mutter an, die ihm bei der Frage helfen soll, welches Tier ausschließlich in der Wildnis Amerikas vorkommt. Plötzlich sieht er sich vor der 32.000 Euro-Frage. „Was macht der Puls?“, fragt Günther Jauch mit Blick auf Siedenbiedels Pulsmesser-Uhr. „Der zeigt Error an!“, sollte Siedenbiedel später sagen.
Nachdem der Donots-Gitarrist ungefragt erklärt, er würde sich und seiner Freundin von dem Gewinn zuerst ein neues Bett, ein sogenanntes Boxspringbett („So hoch liegen wie im Hotel!“) kaufen, kam die für Filmfreunde durchaus lösbare Frage: „Welcher Filmheld heißt mit richtigem Vornamen Robert?“ Die Antwortmöglichkeiten lauteten Rocky Balboa, Indiana Jones, Frodo Beutlin und Obi-Wan Kenobi.
Siedenbiedel, spekulierte, fragte mit seinem letzten Joker schließlich das Publikum. Deren 56 Prozent für Indiana Jones reichten dem Kandidaten: Er entschied sich gegen die Vereinbarung mit seiner Freundin und für das Risiko, er tendiere ja auch selbst zu Antwort B. Es kam, wie es kommen musste: Nach einer Werbepause löste Günther Jauch auf, dass Indiana Jones mit vollem Namen Dr. Henry Walton Jones Jr. hieße und Siedenbiedel somit falsch liegt. Die richtige Antwort wäre A) Rocky Balboa gewesen, der eigentlich Robert Balboa heißt. Von wegen italienischer Vorname.
Das war Siedenbiedels jähes Ende bei „Wer wird Millionär?“: Statt mit 32.000 Euro ging er mit 500 Euro nach Hause. Mit Ausverkauf hätte der TV-Auftritt aber auch im anderen Fall – Punkrockszene, irgendwer? – ungefähr soviel zu tun wie die Donots mit, sagen wir, EDM. Wir erinnern uns: Selbst Michael „Elf“ Mayer von Slime trat 2011 als Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ auf. Der Gitarrist der Band, die einst etwa „Deutschland muss sterben“ skandierte, gewann damals 16.000 Euro und wollte damit ein US-Tour von Slime finanzieren. Und Donots-Gitarrist Siedenbiedel, der übrigens 2011 bereits bei „Schlag den Raab“ in der Kandidaten-Auswahl stand? Ging, bevor Jauch die falsche Antwort einloggte, hoch ins Publikum zu seiner Freundin und entschuldigte sich vorab: „Das Boxspringbett kaufe ich Dir in jedem Fall!“.