Donald Trump und Kid Rock gehen gegen Ticket-Schwarzmarkt vor

Der US-Präsident unterzeichnete dafür eine Verordnung – und Kid Rock unterstützte.


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Donald Trump unterschrieb am Montag, den 31. März, eine Verordnung, um gegen den Schwarzhandel mit Konzerttickets und „gewinnorientierte Verhaltensweisen“ diesbezüglich vorzugehen. 

Im Genauen soll die Verordnung Schwarzhändler:innen dafür verurteilen, wenn sie „große Mengen an Eintrittskarten zum Nennwert“ erwerben und dafür „Bots und andere unfaire Mittel“ einsetzen. Häufig werden die Tickets danach auf dem Sekundärmarkt zu sehr hohen Preisen weiterverkauft. Um das Ganze zu verhindern, soll nun die Federal Trade Commission (FTC) mit der US-Generalstabsanwältin Pam Bondi zusammenarbeiten. Außerdem soll sichergestellt werden, dass IRS-Vorschriften, also die offiziellen Steuerregeln, eingehalten werden. Auch das Gesetz „Better Online Ticket Sales (BOTS)“ soll damit durchgesetzt werden, um zu verhindern, dass Computerprogramme für das automatische Kaufen der Tickets genutzt werden.

Dem Weißen Haus zufolge würden Tickets über Schwarzhändler:innen bis zu 70-mal teurer als im Ursprung verkauft werden, ohne dass der Gewinn dabei an die Artists ginge. 

Kid Rock äußert seine Zustimmung zum Erlass

Bei der Unterzeichnung des Erlasses war unter anderem auch Kid Rock anwesend. „Jeder, der in den letzten zehn, vielleicht 20 Jahren ein Konzertticket gekauft hat, weiß, dass es ein Rätsel ist, egal welche politische Einstellung man hat“, sagte der Musiker. „Man kauft eine Karte für 100 Dollar. Und wenn man zur Kasse geht, kostet sie 170 Dollar.  Aber noch wichtiger ist, dass diese Bots …. Sie kommen dazu und holen sich alle guten Karten für eure Lieblingsshows, zu denen ihr gehen wollt. Dann werden sie sofort mit einem Aufschlag von manchmal 500 Prozent neu angeboten. Die Künstler sehen von diesem Geld nichts.“ Er erklärte: „Ich würde es begrüßen, wenn es irgendwann eine Gesetzgebung gäbe, die den Wiederverkauf von Tickets tatsächlich deckelt.“

Statement von Live Nation

Live Nation veröffentlichte zu dem Thema folgende Erklärung: „Schwarzhändler und Bots verhindern, dass Fans Tickets zu den von den Künstlern festgelegten Preisen erhalten. Und wir danken Präsident Trump dafür, dass er sich direkt mit ihnen befasst. Wir unterstützen alle sinnvollen Reformen im Bereich des Wiederverkaufs. Einschließlich einer stärkeren Durchsetzung des BOTS-Gesetzes, Obergrenzen für Wiederverkaufspreise und vieles mehr.“

Nicht der erste Ansatz zur Bekämpfung von hohen Wiederverkaufspreisen

In den letzten Jahren wird der Live-Industrie immer wieder vorgeworfen, nicht entschlossen genug gegen die Strukturen vorzugehen, die zu überhöhten Wiederverkaufspreisen von Eintrittskarten führen. Als Reaktion darauf verabschiedete der US-Bundesstaat New York 2022 ein Gesetz zum Schutz der Verbraucher:innen. Doch Berichten zufolge wird es kaum durchgesetzt.

Im Januar 2023 hielt Amy Klobuchar, Senatorin von Minnesota, eine Anhörung des Justizausschusses des Senats ab. Fans von beispielsweise Taylor Swift oder auch Bruce Springsteen konnten dort von ihren Erfahrungen und Problemen beim Ticketkauf erzählen.  

Auch Live Nation versucht mittlerweile, die Situation zu verbessern, und drängt auf ein „Gesetz für faires Ticketing“. Gleichzeitig wird der Konzertveranstalter jedoch mit einer Klage des Justizministeriums konfrontiert, die das angebliche Monopol von Live Nation und Ticketmaster in der Tourneeindustrie betrifft. Das Unternehmen weist die Vorwürfe jedoch zurück. Der Nachrichtenagentur „Reuters“ zufolge haben Live Nation und Ticketmaster einen Marktanteil von 70 Prozent im Ticketing-Bereich. Mit der Amtseinführung von Trump als US-Präsident erhoffte sich Live Nation eine Abweisung der Klage. Aktuell wird diese aber noch weitergeführt.