Die Hamburger Elektro-Waver Project Pitchfork drängen aus der Gruft ins Licht des Pop.


Mistforke oder Stimmgabel, das englische Wort Pitchfork ist doppeldeutig. Ihren Namen wählten die Hamburger Project Pitchfork mit einem programmatischen Hintergedanken. „Unsere Musik war immer melodiös, während die Texte unseren ganzen Frust rausgelassen haben. Damals sang ich beispielsweise gegen Umweltzerstörung, Tierversuche und Unterdrückung. Mit unseren Songs wollten wir eben den ganzen Mist aufwühlen“, beschreibt Frontmann Peter Spilles die umwälzenden Absichten von PP. In der Schwarzkittel-Szene zählen die „Pitchies“ seit langem zu den Stars. Seit neuestem vom Indiezum Major-Label gewechselt, schlägt die Frustbewältigung der Elektro-Waver jetzt höhere Wellen; ihre letzte Single „Steel Rose“ konnte beispielsweise bis auf Platz 46 der deutschen Single-Charts vordringen. Mit ihrem aktuellen Album „Eon:Eon“

drängt das Trio aus dem Ghetto der Gruft ins lukrative Zentrum des Popmarktes.“Unser Anhang besteht längst nicht mehr nur aus Grufties, sondern auch aus Metal- und EBM-Fans, Studenten und Normalos“, frohlockt Spilles. Bereits 1989 trafen sich die beiden Ur-Mitglieder Peter Spilles und Dirk Scheuber (Keyboards) bei einem Girls Under Glass-Konzert. Unter dem Einfluß von Tangerine Dream, Jean-Michel Jarre und The Cure brachten die beiden ein Jahr später erste Tonträger auf den Markt. Das aktuelle „EontEon“ ist bereits ihr siebtes Album, das wiederum einem Konzept folgt:“Es geht um einen Helden, der in zweihundert Jahren lebt und mit der äußerst üblen Situation, die wir ihm hinterlassen haben, zurechtkommen muß“, erläutert Autor Spilles und fügt an: „Zugegeben, ich male ein sehr negatives Bild von der Zukunft, hoffe aber, daß es nie wahr wird.“