Die Hände, die uns den Reggae brachten
Vor 20 Jahren beklagten Pop-Pessimisten die Vorherrschaft der 40-Jährigen; heute wimmelt es nur so von Rentenalter-Rockern – da könnte man glatt vergessen, dass einer der wichtigsten und prägendsten Männer der 70er seit Ewigkeiten nicht mehr unter uns weilt: der am 11. Mai 1981 verstorbene Bob Marley, mehr oder weniger alleinverantwortlich für die Einführung von Reggae in den „westlichen“ Mainstream. Am 6. Februar hätte Marley seinen 64. Geburtstag gefeiert – seine Anhänger werden es als Glück im Unglück empfinden, dass ihm die Tretmühle der Revival- und Jubiläumstourneen, der Awards und Lebenswerkbeweihräucherungen erspart bleibt, durch die so viele Generationsgenossen hindurchmüssen. Denn das Wichtigste bleibt Marleys Musik, für die gilt, was im Computerzeitalter meist nur noch ein Euphemismus ist: Sie war „handgemacht“. Mit diesen Händen, fotografiert im Dezember 1976 von David Burnett, kurz nachdem Marley bei einem Attentat verletzt worden war. Das Bild entstammt dem Band „Bob Marley – Soul Rebel“, erschienen am 1. Februar bei Schwarzkopf & Schwarzkopf (144 Seiten, 150 s/w- und farbige Abbildungen, 49,90).