Die ganze Wahrheit
feat. Madonna, Lenny Kravitz, Creed, Frank Sinatra und andere
The Smoking Gun bringt ihnen – cool, vertraulich, gerissen – exklusive Dokumente, die nirgendwo sonst im Internet zu finden sind“, heißt es ohne falsche Bescheidenheit im Impressum der fantastischen Website www.thesmokinggun.com. Wir können nur Vermutungen anstellen, welcher Methoden sich die Betreiber dieser Seite bedienen, um all die Scans der brisanten Original-Dokumente zu beziehen, die nicht selten schmutzige Offenbarungen über Rockstars und Celebrities enthalten. The Smoking Gun garantiert, „dass alles 100% authentisch ist“.
So finden sich hier heikle Akten: Die „Voting History List“ von Lenny Kravitz beweist zum Beispiel, dass der Star, der mit der USA-weiten Kampagne „Rock The Vote“ Jugendliche auffordert, sich zur Präsidentschafts-Wahl anzumelden, seit 1992 nicht mehr seine Stimme abgegeben hat. Unter dem Link www.thesmokinggun.com/archive/kravitzvote1.html findet sich eine kleinlaute Stellungnahme des Künstlers, der in den „Rock The Vote“-Werbespots als „true patriot“ bezeichnet wird: „Ich habe viele Jahre nicht gewählt. Das war ein Fehler.“ Enthüllungen auch über die christlichen Nu-Metal Helden Creed: Bei einem Konzert im Dezember in Chicago war Sänger Scott Stapp so berauscht, dass er „unfähig [war], den Text von auch nur einem einzigen Creed-Song zu singen“, wie es in der unterhaltsamen Anklage-Schrift einiger enttäuschter Fans heißt. Dass die Band die desaströse Performance zugegeben hat, in dem sie sich auf der eigenen Website entschuldigte, dürfte gegen sie verwendet werden.
Wer die Stars des internationalen Showgeschafts oft genug auf den Hochglanzbildern der weitbesten Fotografen gesehen hat, sollte sich einen Besuch der „Mugshot“-Gallerie unter www.thesmokinggun.com/mugshots nicht entgehen lassen. Nach dem Zufallsprinzip „Dienstplan“ werden Jahr für Jahr die Polizeibeamten ausgewählt, denen die Aufgabe zukommt, die Gesichter von Straftätern wie Frank Sinatra (eheliche Untreue, 1938), Ol‘ Dirty Bastard (Drogen, Waffen, etc), R. Kelly (Sex mit Minderjährigen), Scott Weiland (Tätlichkeiten), Ozzy Osbourne (Trunkenheit in der Öffentlichkeit) und Green Days Billie Joe Armstrong (Trunkenheit am Steuer) fotografisch festzuhalten.
Faszinierend auch eine Kopie der entstellten Startseite von www.madonna.com, nachdem das hochfrequentierte Portal im April Opfer eines brillanten Hackerangriffs wurde. Die Künstlerin hatte zuvor Internet-Tauschbörsen mit Dateien überschwemmt, die die Namen aktueller Songs trugen, in Wahrheit aber nur Madonnas gesprochene Worte „What The Fuck Do You Think You’re Doing?“ enthielten. Am 19.4. wartete auf User von madonna.com unter der Überschrift „This Is What The Fuck I Think I’m Doing“ überraschend das vollständige Album „American Life“ zum download. Als der Schaden bemerkt wurde, war madonna.com für 15 Stunden nicht erreichbar.