„Die Fliege“


Man kann noch so vieles aufzählen, was diesen Film sehenswert macht – —sobald die Mutations-Mär ins letzte Drittel geht, ist jede Argumentation zum Teufel. Nur diese Bilder wird man sich hinterher erzählen, und nur wegen dieser Szenen wurde der Film überhaupt gemacht: Ein Mensch verwandelt sich in ein riesiges Insekt. Nicht trocken slapstickhaft wie im „American Werewolf“, nein, richtig blutig, schleimig, eklig schön.

David Cronenberg legte eine Story neu auf, die 1958 mit Vincent Price zum erstenmal verfilmt worden ist (zwei Fortsetzungen seitdem). Jeff Goldblum („Der große Frust“. „Into the Night“) brütet in einem abgeschiedenen Labor über einem „Teleporter“. Der soll das besorgen, was bei Captain Kirk später „Beamen“ genannt werden wird.

Durch einen dummen Zufall gerät er beim ersten Selbstversuch zusammen mit einer Fliege in die „Disintegration“. Bei der „Reintegration“ bleibt nur ein Lebewesen übrig –— auf den ersten Blick der Wissenschaftler. Erst nach und nach entpuppen sich die insektenhaften Eigenschaften, die dem Mann unglaubliche Kräfte und eine unstillbare Gier nach Sex verleihen. Eine Journalistin (Geena Davis) und ihr Ex-Freund und Verleger rücken dem zunehmend deformierten Brundle auf die Pelle und erleben die Metamorphose ihres Lebens.

Wie frühere Filme von Cronenberg — „Scanners“. „Parasitenmörder“. „Videodrome“ — strahlt „Die Fliege“ eine merkwürdige Sterilität aus. Menschen sprechen und bewegen sich reduziert. Räume wirken künstlich, selbst wenn sie belebt sind. Cronenberg schafft sich da eine Ebene, auf der er seine Exzesse wie in einem klinischen Versuch ansiedelt. Nur so sind sie auch zu begreifen und zu genießen — hübsch häßlich! Kinostart: 8. Januar