Die Auferstehung der Loreley
Am 17. Juni 1978 legten Tausende von enttäuschten Rockfans das gerade erst fertiggestellte Rocktheater auf dem Loreley-Felsen in Schutt und Asche, weil Jefferson Airplane als Headliner eines großen Open-Air-Festivals nicht auftraten. Was danach niemand mehr für möglich gehalten hatte, trat jetzt doch noch ein: die Loreley feierte – unter neuer Regie – glanzvoll Auferstehung. Etwa 23.000 Rockjünger drängten sich Ende Juni auf dem überfüllten Festival-Gelände, um Dire Straits, Barclay James Harvest und eine Reihe anderer Gruppen zu hören. Allerdings wäre das Mammutkonzert mit einigen Tausend Besuchern weniger noch besser gelaufen. Denn wer spät kam, konnte für sein gutes Geld nur noch einen äußerst miesen Platz ergattern.
Die Veranstaltung auf der Loreley gehörte zu einer Serie von vier Sommer-Festivals mit gleicher Kernbesetzung (Veranstalter: „mama“), zu denen insgesamt knapp 80.000 Leute kamen. In der Dortmunder Westfalenhalle wurden 15.000 gezählt, in der Berliner Deutschlandhalle 13.000, im Münchener Reitstadion sogar 27.000. Neben den Straits und BJH traten unter anderem noch auf Sniff ’n‘ the Tears, Police, Dr. Feelgood, Whitesnake und – nur in München – die Talking Heads. Ebenfalls auf München beschränkt blieb die optische Krönung des BJH-Auftritts: ein farbenprächtiges und teures Feuerwerk.
Den endgültigen Durchbruch in Deutschland schaffte wohl Police aus England mit großartigen Auftritten.