Die ästhetische Deformation von Benefiz-Samplern ist ein gern verschwiegenes Ärgernis. Auch in dieser Rezension taucht es nur als Nebenwiderspruch auf, da bei dieser Zusammenstellung zum Glück mal nicht nur der Zweck gut ist.
Auch wenn der Weltgeist ächzte, als es vor einigen Monaten galt, einer Platte pro Refugees zumindest höflich Applaus zu spenden. Einer Platte, die bei 36 Interpreten nur eine Frau transportierte. Weiße männliche Mittelstandslogen gegen Nazis? Sorry, das Schulterklopfen müsst ihr euch selbst geben. Denn es geht auch anders, wie dieser Sampler aus dem Dunstkreis des Testcard Verlags beweist. Das linke Electropop- und Punkmilieu wurde abgeklappert, HipHop inklusive – am Ende stellte man ein dem Sujet angemessen biestiges Fanal auf.