Die Alben der Woche mit Adele, Locas In Love und Arca
Am 20. November 2015 sind unter anderem neue Alben von Adele, Locas In Love und Arca erschienen. Hier unsere Rezensionen und die Playlist dazu.
Album der Woche: Adele – 25
Blockbuster-Pop: frei von Überraschungen – und doch haut’s einen um.
25 hat Adele ihr drittes Album genannt. So alt war sie, als ihr Sohn die ersten Schritte machte. Darum eine Pianoballade wie „Remedy“, eine Sinnsuche im Schoß von Freunden und der Familie. Es gibt schlechtere Lieder über den Nestbau. Was junge Eltern auch kennen: Gerade erst hat die Zukunft die Hosen vollgemacht, aber kaum ist das Feuchttuch entsorgt, schleicht sich die Nostalgie ein. Die Erinnerungen an früher, als alles einfacher schien – es in Wahrheit aber nicht war. Diese Verklärung ist das Thema des großen, bereits als Vorabsingle veröffentlichten Phoner-Dramas „Hello“ und der wunderbaren Jugend-Reminiszenz „When We Were Young“, geschrieben zusammen mit dem Wahnsinnstalent Tobias Jesso Jr. Schon super, wie elegant Adele diese Lieder singt: großes Kino, aber eben ohne Käsesauce auf den Nachos und zu viel Eis in der Cola. Es geht hier nicht darum, den Bond-Überhammer „Skyfall“ zu toppen, zum Glück.
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Locas In Love – KALENDER
Sechs Minuten lange Walzer, 16 Seiten Aufsatz, Vonnegut-Zitate: Der Schlaumeisenpop der Kölner erreicht eine neue Dimension.
Arca – MUTANT
Auf seinem zweiten Album legt der Produzent aus Venezuela die Wurzeln seiner Avant-Electronica frei.
Barotti – RISING
Konstruierter Art-Pop, der aber trotzdem nie die Bodenhaftung verliert.
Hurricane #1 – FIND WHAT YOU LOVE AND LET IT KILL YOU
Die Rückkehr der Zweitliga-Britpopper geschieht aus gutem Grund: Hier singt ein Krebsbesieger.
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Björn Kleinhenz – URSA MINOR
Das Americana des Deutsch-Schweden funktioniert im besten Falle wie ein Bollywood-Film.
Nots – WE ARE NOTS
Straight outta Memphis: primitiver Rock und Garage Punk im kontrollierten Chaos
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The Silence – HARK THE SILENCE
Vitale Jam-Session aus Free-Jazz-, Prog- und Krautrockmotiven
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Smoke Fairies – WILD WINTER
Winterlich, düsterer Folkrock mit einjähriger „Verspätung“
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Found – CLONING
Analoge Indietronics aus der schottischen Kunsthochschulszene können viel, nur leider keine zündenden Songs hervorbringen.