Die 10 besten Serien der 1980er


Unsere Redakteure haben die besten Serien des vergangenen Jahrzehnts gewählt. Und eine davon läuft sogar noch heute mit neuen Folgen im Fernsehen. Hier sind die besten Shows der 1980er – von Max Gösche, Frank Thiesses und Arne Willander

 03. Die Simpsons (USA)

Seit 1989

Als 1987 im Rahmen der Comedy-Nummernrevue „Die Tracey Ullman Show“ eine Zeichentrick-Sketchreihe um eine klobig gezeichnete Familie ihre Premiere feiert, ahnt noch niemand, dass sich daraus ein weltweites popkulturelles Phänomen entwickeln würde, das heute mehrfache Rekorde hält. Ende 1989 beginnt der Siegeszug der „Simpsons“ damit, dass man sich vom Einminüter-Format besagter Muttershow loslöst und mit einer eigenen Serie zur Hauptsendezeit selbständig macht. 26 Staffeln später sind die von Matt Groening ersonnenen „Simpsons“ die langlebigste fiktive amerikanische Serie, Sitcom und Animations-Reihe.

Alterungsresistent, gelb und grobklotzig kennt man die dezent dysfunktionale Familie um Oberhaupt Homer, Mutter Marge sowie deren Kinder Bart, Lisa und Maggie rund um den Globus. Ihr serieller Mikrokosmos ist zum eigenständigen Paralleluniversum gewachsen.

Steht in den ersten Staffeln noch Lausebengel Bart als Publikumsliebling im Fokus, verlagert sich die Figurenzeichnung später mehr auf Vater Homer als trotteligen, aber liebenswerten Vorstand einer Familie, die in ihrer normativen Durchschnittlichkeit gleichwohl die typisch amerikanische Kleinstadt-Sippschaft repräsentiert, wie sie den American Way of Life auf abenteuerliche bis anarchistische Weise karikiert und kritisiert. Denn während vordergründig auch klassischer Cartoon-Slapstick für kindliche Unterhaltung sorgt, eröffnet die erwachsene Lesart in ihrer humoristischen Detailverliebtheit – mal subversiv, mal offen zynisch – clevere System- und Sozialkritik.

Drüber hinaus pflegen „Die Simpsons“ ein einzigartiges Prominenz-Aufgebot: Für Berühmtheiten von U2 über Magic Johnson bis Stephen Hawking gilt es längst als Ritterschlag, in der Serie aufzutauchen und ihren gezeichneten Alter Egos die eigene Stimme zu leihen. Sollten „Die Simpsons“ tatsächlich jemals abgesetzt werden – ein Eintrag im Oxford English Dictionary (Homers O- Ton-Ausdruck „D’oh!“), Comics, Computerspiele und ein Kinofilm haben ihnen längst einen Platz im Popkulturerbe jenseits der Flimmerkiste gesichert.

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