Deutschrapper auf politischem Kurs: Nimo will eigene Partei gründen
Eine Clubhouse-Runde zum Thema Rassismus und Mobbing motivierte den Frankfurter Rapper wohl politisch aktiv zu werden.
Dass Talkrunden bei der App Clubhouse manchmal sehr intensiv und inspirierend sein können, zeigt die Geschichte rund um den Rapper Nimo. Dieser scheint nach einem Gespräch über Themen wie Rassismus und Mobbing fest davon entschlossen zu sein, eine eigene Partei zu gründen.
Eine Partei ohne Politik?
Nimo, der bei dem Frankfurter Independent-Label 385idéal von Celo und Abdi unter Vertrag steht, will offenbar die Welt um sich herum verbessern. Bei einer Clubhouse-Talkrunde des Rappers, die über neun Stunden lang gelaufen sein soll, ging es wohl um brisante Themen wie Rassismus, Mobbing und Diskriminierung und darüber wie man Letztere aus der Welt schaffen könne. Das Interesse daran war groß. Grund genug für Nimo dem Gespräch Taten folgen zu lassen und sich zu organisieren. Und zwar in einer Partei. Wobei das „Politische“ hier im Hintergrund stehen soll.
„Wenn wir sagen Partei, wollen wir nicht in die Politik gehen oder uns in politische Sachen einmischen. Wir möchten einfach nur für Menschenrechte und Gerechtigkeit kämpfen. Gegen Rassismus, gegen Mobbing und einfach nur für die Menschlichkeit. Das was eigentlich selbstverständlich sein sollte, dafür setzen wir uns ein.“
Nimo engagiert sich
Über den weiteren Verlauf seiner „politischen“ Ambitionen, will Nimo seine Follower*innen in einer WhatsApp-Gruppe informieren. Ebenfalls soll das Thema weiterhin bei Clubhouse besprochen und weitere Schritte zur Parteigründung eingeleitet werden. Auch wenn es sich bei den vorbildhaften Ansätzen des Rappers im Grunde um politisches Engagement handelt, so scheint ihm das „Politische“ noch fern zu liegen. Vielleicht wäre die Gründung eines Hilfevereins ehe im Sinne des Rappers. Dass er sich nämlich durchaus sozial engagieren möchte, zeigte kürzlich eine Aktion des Rappers. Wie bereits seine Label-Chefs Celo & Abdi spendete Nimo in Zusammenarbeit mit dem Verein „Stützende Hände“ und einigen Fans Essen, Trinken und Hygieneartikel an Obdachlose in Frankfurt. Die ganze Aktion dokumentierte der Rapper bei Instagram.
Eine HipHop-Partei gibt es wirklich
Tatsächlich gibt es bereits eine Partei, die politische Ambitionen mit Werten der HipHop-Kultur verbindet. „Die Urbane. Eine HipHop-Partei“ wurde 2017 von HipHop-Aktivist*innen in Berlin gegründet und richtet sich nach nach den Grundwerten der frühen HipHop-Bewegung der 1970er-Jahre: „Repräsentanz, Identifikation, Teilhabe, individuelle Selbstentfaltung, kreativer Wettstreit und eine machtkritische Perspektive.“ Diese Ansätze möchte die Partei auf die Politik übertragen. Landesverbände der Partei, die sich als „politischen Arm der Subkultur“ versteht, gibt es in Berlin, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.