Deutschrap-Tipps: Diese 8 Kiez-Liebeserklärungen solltet ihr kennen
Shoutouts und Herzchen in den Augen: Hier kommen acht Tracks, die Städte und Kieze im Fokus haben.
Wir wollen den geliebten Wohnraum außerhalb der eigenen vier Wände feiern – und zwar mit diesen acht Deutschrap-Tracks, die Kieze und Städte mit ganz eigenen Liebeserklärungen versehen haben.
1. Monk und RapK – „Schöneberg/Kreuzberg“
RapK und BHZ, wovon Monk ein Teil ist, verbindet eine lange Freundschaft. Es ist auch nicht der erste gemeinsame Track – mit „Aral“ aus dem Jahr 2018 erlangten RapK erstmals größere Bekanntheit. Aber nicht nur die Freundschaft verbindet sie, sondern auch die Liebe zum eigenen Kiez. Tariq und Victor (RapK) rappen über ihre favorisierten Ecken in Kreuzberg – Wrangelkiez, Görlitzer Park oder auch den Kotti.
Und Monk offenbart dazu, wo man ihn wohl am ehesten in Schöneberg antrifft – nämlich in der Eisenacher Straße. Eben diese Verbindung ist Thema des Songs, „denn meine Brüder, 3-0 bis 3-6“.
2. Isaiah – „CHBABY“
Über einen entspannten Sample-Beat rappt Isaiah über das Leben als „CHBABY“ – „CH“ steht hier für Berlin-Charlottenburg. Und genauso relaxt wie die Instrumentals scheint auch der Alltag im Westberliner Bezirk zu sein: „Zwei Uhr Mittags, ja ich steh‘ auf, dicke Augen THC-Rausch, braune Locken, bisschen Gel drauf, bau‘ ein Jibbit voll mit Feenstaub“. Weiterhin bewegt er sich zwischen Ku’Damm und Teehaus und verrät, dass nur echte CHBABYS im „Knesebeck im P-Haus“ chillen.
3. Rin – „Bietigheimication“
Rin hat noch nie ein Hehl daraus gemacht, dass er stolz darauf ist, aus Bietigheim-Bissingen zu kommen. Es ist auch nicht das erste Mal, dass er seinem Heimatort in einem Tracks erwähnt. Er widmet ihm mit KLEINSTADT sogar ein ganzes Album. In fast jedem seiner Songs findet sich eine Referenz zur schwäbischen Provinz, in der er bis heute lebt. „Bietigheimication“ ist wahrscheinlich eine Anspielung auf das Red-Hot-Chilli-Peppers-Stück „Californication“ und Rin will hier halt lieber „Immobilien und kein Tom Ford“.
4. Lugatti & 9ine feat. Longus Mongus – „Sonnenuntergang“
Lugatti & 9ine haben für „Sonnenuntergang“ Besuch von BHZ bekommen. Mit Tegernseer Weißbier in der Hand rappen die Kölner vom „La Kölsche Vita“, wie sie’s gerne nennen. Damit haben die Jungs wahrscheinlich einen Deutschrap-Sommerhit für die Ewigkeit geschaffen. „Ich stoß‘ mit Longus Mongus an, vergieß‘ die letzten Schlücke auf den Sonnenuntergang“, so genießen die Musiker die „Kölsche Vielfalt“. Longus Mongus verbringt seine Zeit in der Domstadt mit ziemlich viel Marihuana und zeigt, wie verbunden Köln mit Berlin sein kann: „Von Kölle 5-0 bis Berlin, 0-2-2-1, 0-3-0, bald repeat“.
5. HeXer – „Sommer in LE“
HeXer ließ zu dem Track vermelden: „Ich dachte, es wird Zeit für eine Sommerhymne über Leipzig“. Und ja, er hat es geschafft, uns die Schönheit der Stadt in Sachsen zu präsentieren. Wobei sich wahrscheinlich der Sommer in Leipzig nicht wirklich von dem in anderen Städten unterscheidet – aber der Rapper fasst die kollektiven Erinnerungen ziemlich simple und nice zusammen: „Cornern in ’nem P, hoffen, das was geht, wochenlange G, sonnen an ’nem See“. Und das alles auf der Suche nach Vitamin D!
6. Eli Preiss – „Wein in Wien“
Die Wiener Newcomerin hat der österreichischen Hauptstadt eine inoffizielle Hymne geschrieben. Denn neben den Glamour-Klischees ist Wien eben auch Party und Spaß. Eli Preiss nimmt uns mit Wein und Weed („Maria hilf, Hand in Hand auf dem Weg zur Trafik“) mit. Mit vier Millionen Streams (Stand 19. März) ist der Track ihr bisher erfolgreichster. Er handelt von der Zuflucht in die Ekstase.
Die 26-Jährige beschreibt, wie zwei junge Menschen durch die Nacht tanzen, Alkohol trinken, was rauchen und in ihrer Verdrängung den ultimativen Fun finden.
7. Teuterekordz feat. Luvre47 – „Berlin liebt dich nicht“
„Berlin liebt dich nicht“ ist eine Ansage an alle Touris und Zugezogenen – da wird kein großer Unterschied gemacht. Die Jungs von Teuterekordz und Luvre47 bringen ihre politischen Ansichten mit einem Jersey-Beat unterlegt gekonnt zum Ausdruck. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und rappen über die Realität in Ostberlin, wobei es natürlich auch um Gentrifizierung geht. „Ich scamm‘ mit Lucky P-Berg Touris und danach wird halbiert, mach‘ das Beste draus, wo Nachbarn springen ohne Fallschirm“. Und auch wenn man sich als Zugezogene:r wie ein:e Herzblut-Berliner:in fühlt, sagt Lucky: „Du kannst zurück in deine Stadt, weil dich meine nicht liebt“.
8. Kwam.E – „Der Norden“
Der Hamburger Rapper hat der Hansestadt mit „Der Norden“ ein eigenes Ständchen gewidmet. Aber nicht nur das: Mit seinem Album DER ECHTE NORDEN spricht er alle nördlich gelegenen Bundesländer an. Kwam.E kommt, um genauer zu sein, aus Mümmelmannsberg und sagt selbst in einem Interview: „Ich represente straight den Norden. Normalerweise meine ich damit eigentlich nur Hamburg, aber jetzt den ganzen Norden.“ Für ihn ist die Freistadt kalt und damit meint er nicht das Klima, sondern dass Hamburg keine Liebe zeigt – im Sinne von Artist-Support. Künstler:innen würden sich zwar auf der Straße grüßen, aber da hört die Freundlichkeit auch oft. Er wollte das mit seiner Platte ansprechen und ändern. Das Video des Tracks passt optisch perfekt zum Thema und wurde im Eishockey-Stadion gedreht. Sein Versuch: Auch mit dem Diss etwas Gutes für den Norden anzuregen.