Der letzte Vorhang
DeForest Kelley 1920-1999
Geboren am 20. Januar 1920 in Atlanta/Georgia, beschloß der Sohn eines Baptisten-Predigers mit 18 Jahren, beeindruckt von einem Besuch bei einem Onkel in Kalifornien, ins glamouröse Los Angeles zu ziehen und Schauspieler zu werden – zum Mißfallen seines Vaters. Jahrelang schlug Kelley sich denn auch mit Nebenrollen in TV-Serien und wenig denkwürdigen Western durch (u.a. „Warlock“ und „Zwei rechnen ab“). Dann schnitt er sich die langen Haare ab und bekam 1966 die Rolle angeboten, die ihn zur Kultfigur machen sollte: Bis 1969 in der klassischen Star Trek-Setie und ab 197g in sechs Star Trek-Kinofilmen spielte der verhinderte Medizinstudent Kelley neben William Shatner und Leonard Nimoy den grummelig-humorigen, stets skeptischen Bordarzt der U.S.S. Enterprise: Dr. Leonard H. McCoy, Spitzname „Bones“ bzw. „Pille“. Am 11. Juni starb DeForest Kelley in Los Angeles nach langem Krebsleiden.
Screaming Lord Sutch 1940-1999 Bevor die Beatles loslegten, nahm er in England bereits Rock’n’Roll-Platten auf. In seiner Band tummelten sich Anfänger wie Jeff Beck, Jimmy Page und Ritchie Blackmore. Nicht ein einziger Hit kam dabei raus. Dennoch erarbeitete sich David „Lord“ Sutch als einer der ersten Langhaar-Rocker mit Gruselshow einen Platz in der Popgeschichte. Grössere Publicity erlangte er jedoch als kurioser Politiker. Seit den 60er Jahren kandidierte er als der „am längsten amtierende Parteichef in Großbritannien“ für das Unterhaus. Seine Partei war die „Official Monster Raving Loony Party“. Das Motto war „Wähle den Wahn – Du weißt, es macht Sinn“, inhaltlich bereicherte Sutch die politische Debatte u.a. mit der Forderung, den EU-Butterberg zur Piste für den Skiflug-Clown Eddie the Eagle umzugestalten. Bei allem Spaß: David Sutchs letzten Jahre waren überschattet von Depressionen. Am 16. Juni fand ihn seine Lebensgefährtin Yvonne Elwood erhängt in seiner Londoner Wohnung. Mit 58 Jahren hatte Sutch seinem Leben ein Ende gesetzt.