Der Fall Jay-Z: Klägerin darf vorerst anonym bleiben
Schwere Vorwürfe: Jay-Z soll im Jahr 2000 eine 13-Jährige auf einer Afterparty vergewaltigt haben.
Die Frau, die Jay-Z und Sean „Diddy“ Combs beschuldigt, sie im Alter von 13 Jahren unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben, kann vorerst anonym bleiben.
Kein endgültiger Beschluss
Die Entscheidung, die Identität der Klägerin geheim zu halten, traf das Gericht in New York am Donnerstag, den 26. Dezember mit Hinweis auf die „hochsensible“ Natur ihrer Anschuldigungen. Laut Gerichtsdokumenten, die „Billboard“ vorliegen, schrieb Richterin Annalisa Torres, dass „das Gewicht der Faktoren“ in diesem Fall „dafür spricht, der Klägerin zu erlauben, vorerst anonym zu bleiben“.
Zudem würde die mutmaßlich Betroffene weiterhin unter den Folgen der angeblichen Vergewaltigung leiden, darunter an Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Ihre Anwälte hätten zudem behauptet, dass Combs andere Opfer eingeschüchtert habe, die gegen ihn rechtlich vorgegangen waren, weiß „Billboard“. Laut Magazin habe die Richterin betont, dass das Gericht diesen Schritt erneut überprüfen wird, da sich die Faktoren im Laufe des Verfahrens ändern könnten.
Beschleunigung vorerst ausgebremst
Im selben Beschluss hat die Vorsitzende auch einen Antrag von Jay-Zs Verteidigern abgewiesen, das Verfahren zu beschleunigen. Sie kritisierte den Anwalt des Rappers, Alex Spiro, für seine wiederholten „aggressiven Anträge“ und „beleidigenden“ Angriffe auf die Klägeranwälte. Dies sei „unangemessen“ und „eine Verschwendung gerichtlicher Ressourcen“, zitierte „Billboard“ die Richterin.
Vorwürfe gegen Jay-Z und Diddy
Die Klägerin wirft Jay-Z und Combs vor, die damals Minderjährige im Jahr 2000 nach einer Afterparty der „MTV Music Awards“ in New York unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Die Klage gegen Combs weitete sich erst kürzlich auf Jay-Z aus. Beide Rapper haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Jay-Z bezeichnete die zivilrechtliche Verfolgung als „Erpressungsversuch“ und nannte den Anwalt der Klägerin, Tony Buzbee, einen „Betrüger“.
Den Prozess begleitet zur Zeit ein größerer Rechtsstreit. Der Jurist Buzbee verklagte kürzlich das Unternehmen des Musikers „Roc Nation“ und dessen Anwälte wegen angeblicher Versuche, seinen Fall zu untergraben. Die Firma wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Klage als „absurd“ und „eine Ablenkung“.