Der Brückenschlag


Die Krupps stellten die Songs der letz ten CD ihren Freunden zum Remix zur Verfügung. Die tobten sich erstmal aus. Heraus kam auch viel Gutes.

Sie tourten in Deutschland mit Nine Inch Nails, in England mit Paradise Lost – die musikalische Welt der Krupps kennt keine Grenzen. Was vor mehr als zehn Jahren in den Randbereichen der NDW begann, steht nach Abstechern in die Dance-Szene mittlerweile im Kreuzungspunkt der wichtigsten Strömungen neuer, harter Musik. Zeit für „..eine Art Tribute to Die Krupps“, wie Ober-K. Jürgen Engler die . eben erschienene Scheibe ‚The Final Remixes‘ nennt: Die Songs der letzten regulären Krupps-Veröffentlichung ‚>ll- The Final Option‘, selbst schon ein beeindruckendes Statement zur Grenzenlosigkeit in der Musik der Band, zwischen EBM-nahem Dancefloor und modernem Heavy Vletal, wurden von Freunden und Könnern aller Sparten remixt. Da treffen auf einem Album Studiotüftler wie Phillip Boa oder Mufti von den Einstürzenden Neubauten, alte Weggefährten der Krupps wie Nitzer Ebb, die Sisters Of Mercy oder KMFDM auf die Protagonisten einer neuen Metal-Szene: Clawfinger, Paradise Lost, carcasi oder Waliuii, die al.e die Regler sausen lassen. Das Ergebnis, die ‚Final Remixes‘, ist ein Beweis dafür, wie viele gemeinsame Wurzeln es selbst in den unterschiedlichsten Genres gibt. Einer der interessantesten Aspekte ist auch, daß ein Song, der in einer bestimmten Absicht geschrieben wurde, unter dem Einfluß eines anderen Musikers einen gänzlich anderen Charakter annehmen kann. Für die Krupps ein Experiment und Abenteuer. Sagt Jürgen Engler: „Wir haben den Künstlern die absolute Freiheit gelassen. Für mich ist ‚The Final Remixes‘ daher Anregung und Kompliment in einem. Denn einerseits haben alle Beteiligten die Songs so verändert, wie sie sich einen Krupps-Song vorstellen; und diese Leute sind für mich Autoritäten.“ Andererseits ist ein Tribute-Album ja auch nicht schlecht für’s Ego einer Band.