Dead Man’s Bones
Against all odds: Der Soundtrack zur unendlichen Halloween-Party.
Ein gefeierter Schauspieler macht zusammen mit einem Kumpel Gruselrock. Noch so ein actor-turned-musician. Noch so einer, der versucht auf der abebbenden Horrorwelle zu reiten. Wie schön, dass DEAD MAN’S BONES eine der originellsten und besten Platten des gerade sterbenden Jahres ist -— wie schön, wenn Vorurteile widerlegt werden. Das wissen auch Dead Man’s Bones zu schätzen: Ryan Gosling und Zach Shields dachten anfangs, sie könnten sich nicht ausstehen, weil Gosling mit der Schwester von Shields‘ Freundin zusammen war, was zu einer beklemmenden Zwangsgemeinschaft mit vielen Zwangskommunikationen führte. Während eines dieser Krampfgespräche entdeckten sie zunächst ihre gemeinsame Liebe zu der Disneyland-Attraktion „Haunted Mansion“ und im Zuge dessen ihre Liebe zueinander.
Sie begannen ein Theaterstück über eine Geister-Lovestory zu schreiben, komponierten dazu hochmelodische Kellermusik, verwarfen aus Geldgründen die Theateridee, behielten die Songs und nahmen sie mit dem Kinderchor des kalifornischen Silverlake Conservatory Of Music auf, einer u. a. von Chili Pepper Flea gegründeten Non-Profit-Organisation zur Förderung musikalischer Erziehung.
2007: Ryan Gosting wird für seine Hauptrolle im Drama „Half Nelson“ für den Oscar nominiert.
2007-2009: Als Dead Man’s Bones nimmt er mit Zach Shields ein Album unter „Dogma 95“-ähnlichen Regeln auf (z. B. maximal drei Takes pro Song).
Albumkritik S. 80 CD im ME S. 18 www. deadmanshones. net LAY LOW Countrymusik aus Island: weder „feenhaft“ noch sonderlich „ätherisch“. Gott sei Dank.
Das bedeutet es also, „big in Iceland“ zu sein: 5.000 mal hat sich das 2006er-Debüt der „isländischen Americana-Künstlerin“ Lovisa Eh’sabet Sigrünardöttir alias Lay Low, PLEASE DON’T HATE ME, dort verkauft. Goldene Schallplatte! Immerhin bedeutet das in einem Land mit der Einwohnerzahl Bielefelds, dass sich jeder 63. Bürger die Platte besorgt hat. Dementsprechend groß war der Druck auf die 1982 in London Geborene bei der Arbeit am Nachfolger. Der heißt nicht umsonst FAREWELL GOOD NICHTS SLEEP: „Ich war ganz schön gestresst während der Aufnahmen“, erinnert sie sich. Sie habe „in dieser Xeit kaum geschlafen, daher der Albumtitel.“ Die Mühen zahlen sich aus: Lucinda Williams, 2002 vom „Time Magazine“
2006 Das Debütalbum PLE-ISE DON T HATE ME erreicht Platz eins in Island. 2008 Sigränardöttir nimmt zwei Songs für den Oscar-nominierten Film“.Bniöguminn“ von Baltasar Kormäkurs auf. 2008 Lay Low bestückt den Soundtrack zum Pulitzer-Preis-Bübnenstiick „How 1 Learned To Drive“ mit fünf Eigenkompositionen und acht Dolly-Parton – Covers.
zur besten Songwriterin der USA gewählt, feiert die Platte. Emih’ana Torrini holt Sigrünardöttir ins Vorprogramm ihrer Europatournee. Und wir freuen uns darüber, einen Artikel über einen isländischen Pop-Act im Heft zu haben, der (fast) ohne die Attribute „märchenhaft“, „engelsgleich“ etc. auskommt.
www.laylow.is