dc Basehead:Spät gezündeter Bubenstreich


Wieder einmal will kein Oberbegriff passen. „Alternative Music“ ist nicht schlecht, doch dazu gehört in den Staaten alles von Red Hot Chilli Peppers bis L’rban Dance Squad zusammen. Für de Basehead sei Rap ’n‘ Roll eine ganz gute Bezeichnung, meint Mastermind Michael Ivey zu seiner Mixtur aus akustischen Gitarren, einem wummernden Bass und relaxtem Sprechgesang. Der 23jährige aus Washington spielte die Musik seines Albumdebüts „Play With Toys“ heimlich ein, während er zum College ging. „Nicht einmal meine Eltern und meine Freundin wußten Bescheid. Ich wollte das nicht, denn ich konnte ja nicht wissen, ob es wirklich gut wird. “ Auf einem winzigen Indielabel geriet die LP in Vergessenheit; jetzt bringt ihr die Wiederveröffentlichung (RCA/’BMG) die verdiente Aufmerksamkeit. In einer Tour de Force spielte Ivey dafür alle Instrumente noch einmal selber ein — mit Ausnahme der Drums. die sein Kumpel Brian Hendrix beisteuerte. Ein paar Scratches darüber, und fertig war eine der eigentümlichsten Rap-Platten des Jahres. „Eigentlich sollte es nicht ganz so ruhig klingen“, gibt Ivey zu. Er war allzu sorglos mit dem Produktionsetat umgegangen: „Mir ist im Studio nur irgendwann das Geld ausgegangen. Doch die Platienfinna mochte es so, wie es war.“

Blues. Psychedelic und Garagenrock liefern die Stimmung für Iveys entspannte Erzählungen von dem, was ihn bewegt: „Die TV-Nachrichten zeigen nur Gewalt, dann verabschiedet sich auch noch deine Freundin — Zeit um eine Ode an dein Lieblingsbier zu schreiben.“ Doch Ivey. der sein zum Quartett aufgestocktes de Basehead in den USA auch auf die Live-Bühnen bringen will, schränkt augenzwinkernd ein: „Nicht alles ist autobiographisch. „