Daddy Freddy: 528 Silben pro Minute


Keiner rappt schneller: 528 Silben pro Minute (!) sind der aktuelle Guiness Buch-Weltrekord im Schnellrappen für Daddy Freddy, der Botschafter des Raggamuffin-Hip Hop & House-Sounds aus Jamaika, der seit vier Jahren in London lebt. „Ich kann einfach den Mund nicht halten. Ich muß Texte schreiben, ohne Pause, täglich. Ohne die geht’s einfach nicht. Man geht nicht einfach so unvorbereitet auf eine Bühne und brabbelt drauflos!“

Als Daddy Freddy 1987 nach London ging, nahm er mit Kumpel Asher D und Produzent Simon Harris die bahnbrechende LP RAGA-MUFFIN HIP HOP auf. Bis heute verdiente er sich seine Brötchen mit dem Beats International-Hit „Echo Chamber“ oder half auf Platten seines Produzenten Simon Harris aus. Weil Asher D, mit dem er noch eine Ragga-Version des Queen-Schmatzfetzens „We Are The Champions“ aufgenommen hatte, die meiste Zeit seines bekifften Lebens wegen Drogenbesitz in irgendwelchen Gefängnissen absitzt, hat Freddy jetzt seine Solo-Karriere reaktiviert. „Aaaaarrrhhhhh!!!! Ich könnte auch Opern-Sänger werden“, prahlt er. stattdessen gibt es auf seiner dritten eigenen LP (die ersten zwei BODY LASHER und CATER FOR SHE entstanden noch mit Sugar Minott in Jamaika) jetzt Heavy Metal-Breaks aus der Led Zeppelin-Kiste, Riffs der Rolling Stones („Miss You“ in „Born Christian“), Stevie Wonder oder Aretha Franklin („Respect) zu hören.

„Daddy Freddy’s in Town“, die derzeitige Single aus dem Album STRESS rockt die hinlänglich bekannten Jimmy Page-Riffs derart feist, daß jedes Dread Zeppelin-Mitglied sofort zum Arbeitsamt laufen sollte. Verläßt er damit seine Wurzeln zu weit? “ Unsinn! Musik ist Musik! Ich pfeife auf Schranken! Jeder, der mir jetzt vorwirft, ich würde mich verkaufen, vergißt, daß es bei Musik um Spaß geht, nicht um Gezeter. Wer sowas sagt, ist einfach dumm.“