BVB-Silvermachine
Zum Abheben: Mit ihrem Debütalbum beschwören die Dortmunder Jelly Planet den Geist von Can, Hawkwind und frühen U.F.O.
4-3-2-1-Ignition: Erst befindet die Redaktion des Musikexpress die Musik der Dortmunder Spacerocker für so zündend, dass sie mit einer Passage aus „Light Of Her Galaxy“ dessen Web-Auftritt und einen Fernsehspot unterlegt. Dann angeln sich Jelly Planet ein neues Management, einen Booking-Partner fürs Tourgeschäft und zu guter Letzt mit Pirate Records ein rühriges Label, auf dem nun das Erstlingswerk „Food“ produziert von Axel Kroell (Quincy Jones, Wet Wet Wet, Grandmaster Flash) erscheint. Und prompt gelingt mit der Single „Anyway“ gar der erste Chartseinstieg, der je einer Band im 7/4-Takt geglückt ist. Zugabe: Jelly Planet sind neben Travis und Coldplay auf dem Soundtrack des US-Kinofilms „Igby Goes Down“ vertreten.
Nicht schlecht. Und von langer Hand vorbereitet, denn der Countdown dauerte für Jelly Planet acht Jahre. „Das war auch gut so“, räumt Drummer Jens Küchenthal (33) ein. „Wir brauchten diese Zeit, um als Musiker und als Band zu reifen.“ Sechs Jahre lang war die Band eher ein Nebenprojekt von Stephan Hendricks (37, Gesang), Alex Schönen (33, Gitarre), Felix Gutierrez (34, Bass) und Küchenthal. Sie hatten sich kreuz und quer durch die Ruhrszene gespielt, bevor sie in die Begleitband von Can-Sänger Damo Suzuki gerieten. Jens: „Von ihm haben wir wahnsinnig viel gelernt.“Tourneen mit Suzuki folgten. Und bis auf Hendricks haben sämtliche Jelly Planets auch bei Sofortkontakt, der Band des 2001 verstorbenen Can-Gitarristen Michael Karoli, gespielt. Klar, dass Leuten, die mit musikalischen Kosmopoliten dieses Schlages gearbeitet haben, Scheuklappen fremd sind. Neben erklärten JP-Lieblingen wie Can, Hawkwind und frühen U.F.O. hört man in ihrer Musik denn auch so unterschiedliche Einflüsse wie Queens Of The Stone Age und Kiss – im Weltraum ist für alle Platz. www.jellyplanet.de