Bücher im besten Gangsta-Style
Gangs, Gangstas, Roots, Coke-Deals, Frauen, Kanonen und Cop-Killer: Das sind die Themen, die im Büchergestell des standesbewußten Rap- und Ragga-Fans stehen. Los ging’s mit „Yardie“: der Debut-Roman eines Victor Headley verwandelte London in ein Uzi-verseuchtes Schlachtfeld der Drogenmafia und wurde zum Bestseller. Eine ganze Reihe junger Autoren zieht nun nach, die meisten über X Press, dem Heimbetrieb, der „Yardie“ lancierte und jetzt Bestseller an Bestseller reiht. Süffige Straßenliteratur wie Naomi King’s „O.F.P.“ oder Patrick Augustus‘ „Baby Child“ halten der Szene einen oft satirischen Spiegel vor. Brutaler sind die Thrillers: Die Fetzen, die im nächstens erscheinenden „Cop Killer“ fliegen, sind blutig. Auch die großen Verlage haben das Potential der neuen Gattung erkannt. „Iced“, die Geschichte eines 14jährigen Crack-Siichtigen, geschrieben vom Tänzer und Musiker Ray Shell, steht in allen Shops in erster Reihe. Dito Phillip Bakers „Blood Posse“. Dieser 37jährige Autor hat den anderen eines voraus: Er ist ein echter Gangsta-Rapper und sitzt derzeit wegen Kokainschmuggel für fünfzehn Jahre im Parkhurst-Gefängnis auf der Isle of White.