Bubba Sparxxx: Köln, Kantine


Er soll der Nachfolger von Eminem werden. Tatsächlich aber ist Warren Mathis nur ein prolliger Reimclown.

In 33 Minuten kann man allerhand machen. Ganz ohne Zeitdruck fünf Sechseinhalbminuten-Eier kochen zum Beispiel. Die haben über den Daumen gepeilt zusammen einen Cholesteringehalt von 1100 mg – und wirken damit dem menschlichen Wohlbefinden nicht halb so entgegen wie das, was man in 33 Minuten auch machen kann, wenn man sich gerade nicht mit Eierkochen verlustiert. Bubba Sparrxxx hat schon nach den ersten zwei Stücken so ziemlich jedes strunzdoofe HipHop-Klischee im Quadrat auf die Bühne gebracht. Mit „Motherfuckers, are you ready?“ wird das Publikum schätzungsweise 143 Mal elegant animiert, es folgt Realness-Geprotze und fieses Crowdpleasertum die ganze Palette dessen eben, was bei HipHop genauso eklig ist wie bei Spreizbeinrockern der Siebziger Jahre. Und dann dieses Macho-Gegockel: die eine Hand am Mikro, die andere im Schritt. So lange, dass man von Filzläusen auf ausgewachsene Sackratten schließen muss und nur hoffen kann, dass Bubba Sparxxx das Problem bald in den Griff bekommt. Und ach ja, die weiteren Tracks: samt und sonders vom Erfolgsalbum „Dark Days, Bright Nights“, und leider auch samt und sonders in einer infernalischen Lautstärke, bei der selbst die pointiertesten Beats, Bässe und Rhymes in einer Soundmatsche ersaufen. Kurz vor seinem bis dato größten Hit, bei dem großzügig auf das Soundarsenal zurückgegriffen wird, das auch schon Missy Elliott in ihrem Klopfer „Get Ur Freak On “ abgefeuert hat macht sich Bubba Sparxxx dann obenrum nackig. Und so kann man dann sehen: Bis zum Kampfgewicht von Big Punisher, McDonald’s hab ihn selig, ist’s für den Mann aus Georgia dann doch noch ein weiter Weg. Der zum nächsten Abfeiern von „Ugly“ ist leider kurz: Mangels Material gibt’s den Hit gleich zweimal hintereinander- ein selbst ausgestelltes Armutszeugnis. Komischerweise hat niemand an diesem Abend „Move your ass“ gebrüllt. Macht nichts. Wir geben uns selber den Befehl und folgen ihm ebenso brav wie fluchtartig. Nach Hause.

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