Bobbey’s Children – In Deutschland sehr erfolgreich!


Nach ihrem Überwältigen Erfolg auf dem 3-Tage-Festival in Langeisheim; Harz. wurden wir von allen Seiten gebeten, doch endlich wieder einmal etwas über die holländische Formation Bobbey’s ifidren zu schreiben. Wir luden zwei Mitglieder der Gruppe zu uns in die Redaktion ein und unterhielten uns eine Weile mit ihnen. Albert v.d. Wijk erzählte: „Am wichtigsten ist wohl zunächst einmal die Umbesetzung, die in Kürze bei uns stattfinden wird. Hans und Frank werden uns verlassen und durch zwei neue Leute ersetzt. Besonders das Ausscheiden von Frank, der mit seiner harten Gitarre bisher für unseren Sound hauptverantwortlich war, wird bei uns eine grosse Veränderung zur Folge haben. Wir wollen in Zukunft nicht mehr so rauh und aggressiv spielen und auch nicht mehr, wie bisher, so viel Gewicht auf den Bühnenact legen. Dadurch werden wir uns mehr auf den musikalischen Teil konzentrieren können und, so hoffen wir, einen Sound ausarbeiten, in dem mehr Platz für Variationen ist.“ Bobbey’s Children spielen in letzter Zeit beinahe mehr in Deutschland, als Zuhause in Holland und es hat sich gezeigt, dass sie bei unserem Publikum mehr Anerkennung finden, als bei ihren eigenen Landsleuten. Wie kommt das? Albert sagt: „Der Blues- und Rock-beeinflusste Stil, den wir spielen, schlägt in Deutschland nun einmal sehr gut ein. Ausserdem sind wir der Meinung, dass unsere Auftritte, bedingt durch die enthusiastische Reaktion des Publikums, in Deutschland auch qualitativ besser sind. Aber das ist wohl eine ganz logische Sache. Wenn man merkt, dass das Publikum sich engagiert, hat man auch mehr Lust, mit vollstem Einsatz zu spielen. Wir hoffen jedoch, mit unserem veränderten Sound in Zukunft ein breiteres Publikum zu erreichen.“

Ein paar Tage später begleitete ich die Gruppe nach Gouda/Holland. wo sie zum letzten Mal in der alten Besetzung auftraten. Schon nach den ersten Minuten war mir klar, warum Bobbey’s Children in Langeisheim drei Zugaben spielen mussten. Sie spielen umheimlich gefühlsbetont und waren sogar vor dem apathischen, reaktionsmüden holländischen Publikum in dem kleinen, nur halbgefüllten Saal, bereit, ihr Bestes zu geben. Und das war bestimmt nicht wenig. Besonders Jay fiel mir auf, der sich an seinem Schlagzeug austobte, als ginge es um sein Leben. Jay kann keine Minute stillsitzen und ist auf der Bühne zweifellos der lebendigste der Gruppe. Trotz seiner 19-Jahre beherrscht er eine gute Technik und gehört ganz bestimmt zu den besten holländischen Schlagzeugern, die ich bisher gehört habe.

Nach dem Auftritt hatte ich im Umkleideraum noch einmal die Gelegenheit, mich mit den Jungen zu unterhalten. Ich fragte Frank nach seinen Zukunftsplänen und bekam eine sehr bestimmte Antwort: „Für mich steht alles schon fest“, erzählte er, „Zusammen mit Polle Eduard und Ulli Grün habe ich schon vor Wochen die Gruppe „Drama“ gegründet. Wir haben sogar schon eine Single und eine LP aufgenommen. Polle und Ulli sind beides Ex-Mitglieder der Formation „After Tea“.“ (Anm. Red.: Unsere Berliner Leser werden sich ganz bestimmt an Ulli erinnern, der früher Organist der Berliner „Boots“ war!) Mit Bobbey, dem Flötisten von Bobbey’s Children, unterhielt ich mich über Musik im allgemeinen. „Ich interessiere mich sehr für englische Folklore, Musik aus dem Mittelalter und französische Chansons“, erzählte er, „später möchte ich unbedingt in Frankreich leben. Meine Lieblingssängerin ist Sandy Denny, die ehemalige Vokalistin von Fairport Convention und Fotheringay. Sie hat eine irrsinnig gute Stimme!“ Albert unterbrach uns: „Ein klein wenig interessiert er sich aber auch für die Musik von Bobbey’s Children!!!“ – „Ja, ein klein wenig …“, lachte Bobbey.

BOBBEY’S CHILDBEN HEUTE:

Bobbey Dessauvagie – Flöte, Mundharmonika Jay Quee – Schlagzeug Albert v. d. Wijk – Bass Pieter Dingemans – Sologitarre Roy Kuiper – Orgel.