Bloc Partys Kele Okereke setzt sich auf neuer Single „Jungle Bunny“ mit Alltagsrassismus auseinander
Zusätzlich zur neuen Single kündigt Kele Okereke nun auch sein viertes Soloalbum „2042“ an. Erst Anfang des Jahres hatte der Musiker den Musical-Soundtrack „Leave To Remain“ veröffentlicht.
Kele Okereke, Sänger der Londoner Indierock-Band Bloc Party, hat seine neue Solosingle „Jungle Bunny“ veröffentlicht. Darauf setzt sich der Brite begleitet von Tribal-Beats und elektronischen Klängen mit den verschiedenen Formen und Auswirkungen von Alltagsrassismus auseinander.
„Es gibt eine Reihe von schwarzen Entertainern, die glauben, sobald sie ein gewisses Erfolgslevel erreicht hätten, stünden sie über der Diskussion zu Rassismusthemen, aber damit liegen sie falsch“, so Okereke in einem offiziellen Statement. „Als eine in der westlichen Welt lebende farbige Person weiß ich, dass es egal ist, wie viel Wohlstand man anhäuft — Rasse ist etwas, das dir folgt, wo auch immer du hingehst“, erklärt er weiter.
Mit „Jungle Bunny“ habe er sich genau mit diesem Thema auseinandersetzen wollen. Dabei habe er sich vor allem die Frage gestellt, wie viel Verantwortung er als schwarzer Entertainer in einer Welt trage, die extrem gespalten und noch immer von Alltagsrassismus geprägt sei.
Okerekes viertes Soloalbum soll den Titel „2042“ tragen und am 08. November erscheinen.
Die Tracklist für „2042“:
- Jungle Bunny
- Past Lives Interlude
- Let England Burn
- St Kaepernick Wept
- Guava Rubicon
- My Business
- Ceiling Games
- Where She Came From Interlude
- Between Me And My Maker
- Natural Hair
- Cyril’s Blood
- Secrets West 29th
- Catching Feelings
- A Day Of National Shame Interlude
- Ocean View
- Back Burner
Neben der Arbeit an „2042“ hat Okereke einen Großteil der vergangenen Jahre auf Tour verbracht. Anlässlich des dreizehnten Geburtstags ihres Debütalbums SILENT ALARM reisten Bloc Party damit 2018 durch sechs europäische Metropolen. Auf die Frage, ob solch eine Tour auch für das zweite Album der Briten A WEEKEND IN THE CITY infrage käme, antwortete Okereke: „Viele der darauf behandelten Themen werden aktuell wieder ausgiebig diskutiert. Deshalb fühlt sich das Album für mich sehr vorausschauend an. Ich weiß nicht, ich wäre jedenfalls für die Idee offen.“
Aber auch eine andere Idee scheint es dem Sänger angetan zu haben. So erklärte er zuletzt im Gespräch mit NME:
„Einer meiner Freunde erzählte mir letztens von etwas, das The Cure immer gemacht haben oder immer noch machen. Statt erneut ganze einzelne Alben aufzugreifen, spielen sie Shows, die aus Songs verschiedener Platten bestehen, zwischen denen sie jedoch Verbindungen sehen. Ich glaube, das wäre auch für uns interessant. Ich sehe jetzt schon Verknüpfungen zwischen verschiedenen Songs und Orten, die wir bereist haben.“
Erst Anfang des Jahres hatte Okereke den gemeinsam mit Matt Jones geschriebenen Soundtrack zum Musical „Leave To Remain“ veröffentlicht. Sein aktuelles Soloalbum FATHERLAND erschien 2017 und erhielt in unserer Rezension von Musikexpress-Autorin Sabine Winkler stolze fünf Sterne.