Big Chief


Ihr letztjähriges Album ‚Mack Avenue Skull Game‘ war der Soundtrack zu einem Film, der nie gedreht wurde. Und das aktuelle wiederum, ‚Platinum Jive‘, ist eine Art „Best-Of zu einer fiktiven Karriere, die so nie passierte: „Nimm zum Beispiel den Song „Map Of Your Failure‘, der könnte ohne weiteres aus dem Jahr 1975 stammen. Er klingt original wie aus einer Led Zeppelin-Session“, erklärt Big Chief-Sänger Barry Henssler. Was soll dieses Verwirrspiel ? „Wir wollten möglichst viele verschiedene Stile auf einer Platte vereinigen“, bemüht sich Schlagzeuger Mike Danner um Aufklärung. Jeder Song sollte gänzlich anders klingen, so daß die Hörer gezwungen sind mitzudenken.“ Ein Versuch, der dem Quintett aus Ann Arbor, einer Universitätsstadt in Michigan, auf der ganzen Linie gelungen ist. Barry Henssler, Mark Dancey, Phil Dürr, Matt O’Brien und Mike Danner schlagen auf ‚Platinum Jive‘ eine Brücke zwischen Soul und Hardrock, Funk und Hip-Hop, zwischen Punk und Grunge. „Die meisten heutigen Bands scheuen doch jedes Risiko wie der Teufel das Weihwasser. Kaum haben sie ein bißchen Erfolg, machen sie sich’s schon bequem und gehen fortan auf Nummer sicher. So zum Beispiel Hetmet, an sich eine großartige Band, bei der aber auch inzwischen ein Song wie der andere klingt. Vielleicht sollten sie sich ja mal an einem Jazz-Album versuchen. Die dazu nötigen Fähigkeiten bringt Page Hamilton zweifelsfrei mit. Das wäre dann wirklich cool.“ Was nun Big Chief betrifft und vor allen anderen auszeichnet, ist, so Mike Danner: „Man kann uns beim besten Willen nicht auf einen bestimmten Stil festnageln. Wir sind von unserer Haltung her eine lupenreine Punk-Band. Aber eine, wenn nicht gar die erste, die nicht wie eine Neuauflage der Sex Pistols, Damned oder Dead Kennedys klingt.“