Beck-Katalog: Becks beeindruckender Output


Viele kennen ihn erst seit dem ’93er Ohrwurm „Loser“. Dabei konnte Beck zu diesem Zeitpunkt schon auf einige Indie-Veröffentlichungen zurückblicken. Zum Beispiel auf die legendären Kassettensampler „Fresh Meat + Old Slabs“ und „The Banjo Story“. Beides Aufnahmen aus den Jahren 1991 und 1992, die inzwischen als Bootlegs kursieren – wie auch die denkwürdigen Tondokumente „Satan Cave Me A Taco“, „Tasergun“, „Let’s Co Moon Some Cars“ oder frühe Versionen von „Loser“ und „Steve Threw Up“. Becks offizielles Debütalbum erschien übrigens wenige Monate vor „Mellow Gold“: „Golden Feelings“, eine 17-Track-LP auf dem inzwischen liquidierten „Sonic Enemy“-Label, die Beck irgendwann neu aufzulegen gedenkt. Übrigens genau wie die ’94er EP „A Western Harvest Field By Moonlight“ und „Stereopathetic Soulmanure“. Das letztgenannte Werk ist eine opulente 23-Track-CD auf „Gusto Productions/Flipside Records“, die Aufnahmen aus den Jahren 1988 bis 1994 enthält. Absolute Highlights: Das Falco-Cover „Rock Me Amadeus“, die Black Sabbath-Hommage „Ozzy“ oder der schmackhafte Jagermeister Pie“. Doch damit nicht genug. Beck hat auch während seiner „Geffen“-Phase immer wieder kleine aber feine Projekte auf unterschiedlichen Indie-Labels herausgebracht: von „One Foot In The Grave“ (K-Records) über Soundtracks zu Low-Budget-Streifen wie „Bury Me In Kern Country“ (Julin Nitzberg) bis hin zur Vertonung der George Condo-Dokumentation von John McNaughton. Eine Veröffentlichungsflut, die sich in nächster Zeit fortsetzen soll. Nicht nur, daß Beck auf einem kompletten Album mit Delta-Blues-Aufnahmen aus den legendären Sun Studios (Memphis) sitzt, auch „K-Records“ plant eine Veröffentlichung. Dabei soll es sich um eine Compilation mit Aufnahmen aus dem Jahr 1992 handeln, die einer Studio-Session in Olympia, Washington, entstammen. Die Rede ist von 13 zuvor unveröffentlichten Tracks. „Wenn ich erst mal im Studio bin, gibt es kein Halten“, lacht Beck, „dann nehme ich so viel auf, wie ich irgendwie kann. Für das neue Album zum Beispiel habe ich fast 40 Songs geschrieben. Und von ‚Odelay‘ habe ich auch noch 20 übrig. Ich habe ein Archiv von Aufnahmen, die ich jederzeit veröffentlichen könnte“. Sollte Beck also je in die Verlegenheit geraten, eine Anthologie zusammenstellen zu müssen – an spannendem Material dürfte es ihm nun wirklich nicht mangeln.