Beat-Lexikon


von Manfred Langner

LEXIKON IMPRINT VERLAG. 352 SEITEN. 29,80 MARK

Der Vater brüllte „Negermusik!“, die Mutter mahnte den nächsten Termin beim Friseur an, der immerhin schon in der Wehrmacht für den richtigen Schnitt gesorgt hatte, und die Halbwüchsigen starrten zwischen Pony-Fransen in den „Grundig Zauberspiegel“. „Beat Club“ hieß das Programm, das in Schwarzweiß die verruchte Welt internationaler Popmusik in deutsche Wohnzimmer trug. Lang ist’s her. Höchste Zeit also, ein Nachschlagewerk zu veröffentlichen, das neben Beatles, Stones und weiterer Prominenz auch jene Bands erwähnt, die zur Basis der Beat-Bewegung gehörten. Von The Action aus England bis hin zu Z.Z. And De Maskers aus den Niederlanden reicht das Angebot des BEAT-LEXIKON, und neben obskuren Bands aus Kontinentaleuropa berücksichtigt Autor Manfred Langner auch Garagen-Rocker aus den USA und selbst Regionalligisten aus dem Beat-Mutterland Großbritannien. Schade, daß die Diskographien teilweise lückenhaft sind; und warum Bands wie die britischen Crying Shames oder The Artwoods, bei denen immerhin Jon Lord orgelte, unerwähnt bleiben, ist Langners Geheimnis. Dennoch: Wer ein derart wichtiges Pop-Genre wie den Beat vor dem Vergessen bewahrt, der verdient allemal den Goldenen Pilzkopf am Bande.