Wolfgang Hertel, Autor auf Musikexpress

Wolfgang Hertel

Cat Sun Flower: Muss Popmusik banal sein? Wirft man einen Blick auf die Charts, wo sich Superstars und super Stars um die Spitzenplätze balgen, könnte man das glauben. Umso schöner, dass es immer wieder Bands gibt, die hier gegensteuern. Cat Sun Flower etwa, die mit ihrem fünftem Album European Cuts konsequent auf Substanz und Songs […]

Wie aus "Soloalbum" von Benjamin von Stuckrad-Barre eine typisch deutsche "Komödie über Liebe, Sex und Hustensaft" wurde.

Manchmal merkt man erst Jahre später, wie groß ein Song wirklich ist. Nicht dass „Where Is My Mind“ nicht schon bei seinem Erscheinen in so manch alternativ rockender Kneipe für große Augen gesorgt hätte, im Gegenteil. Aber irgendwann später versuchte man sich dann einzureden, dass die Faszination mit einer generellen Geistehaltung zu tun hatte, die […]

Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Metallica beim „Black Album“, dem Nachfolger zu „… And Justice For All“, nicht mit dem eher straighten Produzenten Bob Rock gearbeitet hätten. Vielleicht wären sie in die Prog-Ecke abgedriftet und würden heute bei Fantasy-Fans Kultstatus genießen. Die Ansätze waren da: Auf „…Justice…“ wagten sich Metallica weit […]

Auf einen befreienden Lacher, ein Augenzwinkern wartet man vergebens. Hier werden die großen Themen verhandelt, mit blutigem Ernst. Das mag auf den einen oder anderen, der in den ironietriefenden Neunzigern sozialisiert wurde, befremdlich wirken. Aber die U2 der Achtziger waren so humorfrei wie eine Predigt von Kardinal Josef Ratzinger. So setzte sich Bono in drastischen […]

Irgendwie mag man es rückblickend gar nicht glauben, dass die Beastie Boys der späten Neunziger und die der mittleren Achtziger ein und dieselbe Band sind. Der klitzekleine Unterschied ist, dass die Herrschaften damals alles andere als einen künstlerischen Anspruch verfolgten. Ihr einziges Ziel war es, ihre pubertären Fantasien entsprechend großspurig und breitbeinig umzusetzen. In Produzent […]

Wo soll man anfangen? Bei Jon Landis‘ Maßstäbe setzendem Video zum Titelsong? Bei Eddie van Halens Gitarrensolo in „Beat It“? Bei „Wanna Be Startin Somethin'“, das heute noch jede Party in die Gänge bringt? Beim wunderbar schmalzigen Duett mit Paul McCartney („The Girl Is Mine“)? Bei den 40 Fantastilliarden Exemplaren, die das Album verkaufte? Bei […]

Auf den ersten Blick waren Guns N‘ Roses nur eine weitere Metalband aus L.A., die sich die Haare toupierte und darüber sang, wer nun mehr Jack Daniels in sich reinlitern könnte und wer den Längeren habe. Schnell aber zeigte sich, dass die Band weit mehr drauf hatte als etwa Mötley Crüe oder Poison, Guns N‘ […]

Das zweite Madonna-Album „Like A Virgin“ hatte erahnen lassen, wohin die Reise gehen sollte, doch erst „True Blue“ machte das Material Girl endgültig zum Superstar. Schon der Opener „Papa Don’t Preach“ stellte klar, dass hier jemand am Werk war, der nichts dem Zufall überließ. Wie groß dieses Lied ist, konnte man erst kürzlich wieder feststellen, […]

Mit „Soul Mining“ und „Infected“ hatte Matt Johnson sich Anfang der Achtziger als einer der wichtigsten Vertreter intelligenter Popmusik etabliert. Leider ist der Zahn der Zeit an diesen Alben nicht spurlos vorübergegangen. Anders verhält es sich mit „Mind Bomb“, das bis heute glänzt wie ein schwarzer Edelstein. Zumal die meisten Texte nichts von ihrer brennenden […]

Faith No More hatten bereits erfolgreiche Versuche unternommen, Funk, Rap, Hardcore und Metal zu kreuzen, als sie sich 1988 von Sänger Chuck Mosley trennten. Für ihn kam Mike Patton, und der sorgte dafür, dass der Begriff „Crossover“ auf ewig mit dem Namen Faith No More verbunden ist. Mit ihm am Mikro wurde „The Real Thing“ […]

Auf den ersten Blick sieht man erst mal nichts Außergewöhnliches. Von außen betrachtet wirkt die schmucke Villa im Frankfurter Stadtteil Dornbusch wie der Sitz einer noblen Kanzlei. Auch eine Unternehmensberatung würde sich hier sicher wohl fühlen. Doch weit gefehlt – hier werden zwar auch Deals abgeschlossen, aber die passen so gar nicht zu den üblichen […]

Der Musikexpress zieht die Ausrutscher der Großen und Guten unter dem Teppich der Geschichte hervor.

Einmal Rockolymp und zurück. Fusselbart Chris Barron und seine Kumpels können ein Lied davon singen. Gleich mit ihrem ersten Album „Pocket Full Of Kryptonite“ gelang Chris Barron, Aaron Comess, Eric Schenkman und Mark White der ganz große Wurf. Auch wenn es anfangs gar nicht danach aussah: Veröffentlicht im August 1991 schaffe es die Platte erst […]

Mit diesem Album etablierten Markus und Micha Acher, Martin Messerschmid und Martin Gretschmann ihr Heimatstädtchen Weilheim endgültig auf der Popweltkarte. Verspielt raschelnde Elektronik und charmant verhaltenes Indie-Gerocke griffen ineinander, dazu die zurückhaltend melancholischen Texte, fertig war das kleine Meisterwerk. Sogar der NME, sonst deutschen Bands gegenüber nicht eben aufgeschlossen, ließ sich da zu der Bemerkung […]

Selten hat eine Band die Aufgaben des „schwierigen zweiten Albums“ so souverän gelöst. A Rush Of Blood To The Head war komplexer, eigenständiger, klarer, erwachsener, schöner als das Debüt Parachutes, ohne dabei überladen oder gar verkopft zu wirken. Die Einflüsse von Radiohead, U2, Pink Floyd und den Smiths, die Coldplay eine Zeit lang wie Monstranzen […]

Wer Monster Magnet als Weicheier hinstellt, sollte ein paar gute Argumente haben. Josh Homme und Nick Oliveri hatten auf ihrem dritten Album gleich 15 davon. Eines heißt „No One Knows“ und ist ein Psychedelic-Monster, das auch einen Dave Wyndorf mit Haut, Haaren und Lederjacke vertilgen würde. Die restlichen Songs brodeln wie ein Vulkan, der jederzeit […]

Die Kalifornikation der Red Hot Chili Peppers schritt voran. Nur noch stellenweise kam auf BY THE WAY der OldschoolFunk-RockRap früherer Tage durch („Don’t Stop), ansonsten herrschte poppiger Wohlklang allerorten. „This Is the Place“, „Midnight“ und „Universally Speaking“ wären in einer besseren Welt aus dem Radio nicht mehr wegzudenken, das anschwellende „Venice Queen“ und das Latin-angehauchte […]

Foo Fighters – da weiß man, was man hat. R-O-C-K. Wer gern das Gras wachsen hört, konnte die eine oder andere Textzeile auf Kurt Cobain beziehen, alle anderen freuten sich über elf kraftstrotzende, Red Bull-getränkte Songs, die das bewährte Laut-Leise-Krach-Melodie-Schema aus dem Effeff beherrschten. Mehr als einmal grüßten Hüsker Du, aber dagegen ist ja nicht […]

Die Achtziger waren ja in letzter Zeit immer wieder ein Thema. Aber nur Rivers Cuomo machte Oldschool-Rock Marke Survivor zum Thema. Maladroit strotzte nur so vor deftigem Gegniedel. Den Songs tat das jedoch keinen Abbruch. „Dope Nose“ zum Beispiel zählt unbestritten zum Besten, was Weezer je zustande gebracht haben. Aber auch der Rest entpuppte sich […]

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