redaktion, Autor auf Musikexpress - Seite 10 von 25

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Eigentlich eine Utopie: eine von Slogans, Martialismus und Ignoranz befreite Revolution. Eva „Gustav“ Jantschitsch treibt sie seit Jahren voran und mit ihrem zweiten Album auf die vorläufige künstlerische Spitze. Unaufdringliche Ideen, die – wenn man sie zwischen all dem charmanten Laptop-Pop und den gezielt eingesetzten Alpenbläsern überhaupt hören mag – eben die gesellschaftspolitische Sprengkraft beanspruchen, […]

Deutscher Gegenwartspop passt meist onomatopoetisch zum 00er-Jahrzehnt: verquastes Quatschgefasel zu bräsigem Standardgeschrammel. Diese Band, deren Namen man sich wegdenken kann, ist das Gegengift – hier ist die Wut so echt wie die Melancholie und beim Hören entstehende Zwischenprodukte, die Poesie frei von Tomtigkeiten, das Melodiegewitter so rasend dicht, dass es einen widerstandslos umreißt und man […]

Fab Moretti scheint die Zeit des Strokes-Winterschlafes unter kalifornischer Sonne zu genießen, als Teil der Kreativfamilie um Devendra Banhart. little joy jedenfalls atmet eine regelrecht ansteckende Entspanntheit. Da ist Indie-Drahtigkeit à la Strokes, aber lauschig durchweht von Tropicalia- und Bossa-Brisen, Motown-Tröten hier, dort ein klappriger Reggae-Beat. Akustische Klangfarben, memorable Melodien, Herzensbildung und die bezaubernde Kombination […]

Peter Licht MELANCHOLIE UND GESELLSCHAFT MOTOR/EDEL Schön, dass 2008 auch noch Platz hatte für Peter Licht: Öffentlichkeitsscheu und humorvoll, faszinierte der Autor und Sänger mit seinen assoziativen Texten und seinen angelhakenartigen Refrains. Nachdem er zuvor das Ende des Kapitalismus prophezeit hatte, betrachtet er auf seinem dritten Album mit melancholischem Seufzen, wie Menschen mit den bescheidenen […]

Fucked Up THECHEMISTRYOF MODERN LIFE MATADOR/BEGCARS/INDICO Immer wieder ist von dieser Hardcoreband Fucked Up zu lesen, doch das Quintett aus Toronto ist keine Hardcoreband. Dafür bewegt es sich in ein, zwei Dimensionen zu viel. Der Gesang, der dem Bellen jener Hunde gleicht, die eben doch beißen, weckt zwar eindeutige Assoziationen. Aber denen muss man ja […]

LOS ANGELES (eigener Bericht) Das 3-D-Kino wird kommen. 2009. Im großen Stil, nachdem sich Vertreter der großen Kinoketten und der Industrie nach Monaten der Verhandlungen endlich auf einen Finanzierungsplan einigen konnten, wie man die Konvertierung zum für 3-D notwendigen digitalen Kino möglich macht. Zu Beginn des Jahres hatte der hannah MONTANA-Film in den USA in […]

BERLIN – Quo vadis, deutsches Musikfernsehen? Seit Jahren auf Krücken wankend, zahnlos und inkontinent, scheidet es weiter US-Formate à la „Date my physically disabled pet rabbit“ aus und sendet dazwischen ab und zu einen Musik-Clip. Spätestens seit 2007 zucken die meisten bei dem Thema nur noch mit den Schultern und klicken sich weiter durch YouTube […]

Auch Jahrzehnte danach wartet die Welt noch auf einen zeitgemäßen Nachfolger für den programmatischen Buggles-Hit „Video Killed The Radio Star“. Spätestens 2008 hätte es so weit sein müssen. An Videokassetten erinnern sich zwar kaum mehr die Älteren unter uns, aber das „Video“ im Wortsinn von „ich sehe“ erlebt derzeit seine Hochzeit – längst entkoppelt von […]

BERLIN – Was will der Gangster? Macht und Anerkennung und Geld! Wenn er das bekommt, muss er auch nicht länger Gangster sein. Ghetto-Gangster geht dann sowieso nicht mehr – weil: Sein Arsch ist draußen, im Trockenen. Er hat jetzt andere Sorgen. Bushido und Sido, die Paten des Deutschsprech-Hip-Hop und ziemlich die Letzten, die damit noch […]

Fans wird es schnell auffallen: Im Gegensatz zum Vorgänger Garden ruin steht das Coverder neuen Platte carried to dust wieder in der Tradition früherer Calexico-Cover wie HOT RAIL. BLACK LIGHT Und FEAST OF wire. All diese Motive hat der Künstler Victor Gastelum (Long Beach, Kalifornien) kreiert. Castelum und Calexico haben eine lange gemeinsame Geschichte: Als […]

Omar Rodriguez-Lopez geht, wohin andere sich nicht trauen würden. Und weiter. Etwa bis zu diesem einen Augenblick, ein Wimpernschlag nur, wo die kontrapunktischen, verschlungenen Gitarrenläufe von Rodriguez-Lopez und John Frusciante genau für eine Sekunde bei Minute 5:22 für eine kreischende Rückkopplung zusammenfinden – ein kontrollierter Kontrollverlust, eine akustische Kernschmelze, der Glutkern des Irrsinns, und alles, […]

Der erste Song von a ghost is born präsentierte Jeff Tweedy in full Neil Young mode, als intuitiver Gitarrist, der seinen inneren Aufruhr ohne Umwege über im Gehirn abgespeicherte Versatzstücke oder Skalen direkt in die Saiten fließen lässt. Das dreieinhalbminütige Solo dieses schläfrigen, am Boden zerstörten Songs, das bei 2:20 einsetzt gerade, als man angefangen […]

Für Menschen, die – mit Verlaub – seelenlose Gniedelei von lyrischer Saitenkunst unterscheiden können, ist Wilcos siebtes Album sky blue sky eine Goldgrube. Lange hat man keine Band mehr so hingebungsvoll in Gitarren schwelgen hören. Das Album markierte die erste Studioarbeit mit Gitarrist Nels Cline, in dessen jazz- und avantgarde-geschultem, genreschrankenlosem Spiel Jeff Tweedys der […]

Mastodon sind die neuen Metallica. Man höre nur, wie wütend und dynamisch dieser Song rotzt, rast und rennt, wie ein Sprinter bei einem Erdbeben – bis aus heiterem Himmel und bei voller Geschwindigkeit bei Minute 2:17 Gitarrist Bill Kelliher plötzlich diesen Bremsfallschirm von Riff reinhaut, diese absteigende, vollverzerrte und aus allen Song-Zusammenhängen gerissene Kadenz. Der […]

Es gibt tolle, gefühlvolle, aufregende, arschkickende, virtuose Gitarrenmomente. Und dann gibt es Geniestreiche, die so simpel und eingängig sind, dass sie den heimatlichen Song, ja: den Rock transzendieren, hinausziehen in die Welt und zum Volkslied werden. Dass Jack Whites Riff von „Seven Nation Army“ in puncto Unverwüstlichkeit irgendwo bei „Smoke On The Water“ und „Teen […]

Jedes Rockgenre hat sein definierendes Gitarrenriff, auch der etwas vergessene Neo-Hardcore. Mit einem einzigen Akkord schrammelt Gitarrist Omar Rodriguez-Lopez das unverkennbare „Dede – Dede -De-De-Dede- Dede – De – De“ runter. Nur ein Jahr nach Veröffentlichung des Albums, das den Durchbruch der Band beförderte, war es aus. Doch egal, in welche mutigen Richtungen Omar seine […]

Das Titelstück ihres Durchbruchalbums mag etwas gegen System Of A Downs Übersong „Chop Suey!“ abstinken, den tolleren Gitarrenmoment weist aber „Toxicity“ auf: In die 23 Sekunden zwischen 2:41 und 3:04 hat Gitarrist Daron Malakian den ultimativen Nackenbrecher-Moshpart gezimmert. Musikalisch wohl irgendwo bei Slayer entliehen, mähen die im Dropped-C-Tuning gestimmten Gitarren schlicht alles nieder. Dropped C? […]

Es ist so einfach: Nick Valensi drischt diesen einen Akkord unaufhörlich auf seine Epiphone Riviera ein: einen C-Akkord. Dann macht das Albert Hammond Jr. auf seiner Strat ebenso mit einem F-Akkord. So fängt das an. Und am Ende löst sich das dringlichst um dieses Gedengel aufgebaute Tanzlied genau so wieder auf – nur umgekehrt (verstanden?). […]

Es beginnt mit dem quietschenden Rutschen auf den Saiten einer Akustikgitarre. Dann das massive Power-Riff der zwei Gitarristen Pete Doherty und Carl Barat, nach 20 Sekunden Dohertys verschlungen und „unsauber“ gespielte Leadgitarre, die erst von einer akustischen Gitarre und dann von ein den Single-Notes einer E-Gitarre begleitet wird. „Tell The King“ – das Parade-Songbeispiel für […]

Man hätte das 1971er-Onginal von Funkadelic in die Liste nehmen können. Da legte Gitarrist Eddie Hazel diese zehnminütige Tour de Force von einem Gitarrensolo hin – der Legende nach mit der Maßgabe von George Clinton, er solle spielen, als habe er gerade vom Tod seiner Mutter erfahren. Die rasenden, manischen Höhen aber, in die diese […]

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