Bernd Gockel, Autor auf Musikexpress - Seite 2 von 2

Bernd Gockel

Der Helden-Mythos ist am zerbröckeln. "Bald werden wir keine andere Wahl haben, als uns selbst zu versorgen, als selbst unsere eigenen Hauptdarsteller und Stars zu sein. Das mag als Überlebenswille gesund sein, macht dich aber auch sehr, sehr einsam." (Patti Smith)

„Interzone? Nee, da brauchst du keine Angst zu haben. Das sind schon coole Leute.“ Was die Neonbabies, gerade auf Tournee mit Clash in Hamburg, über ihre Berliner Konkurrenz zu sagen hatten, klang zum Glück beruhigend. Denn wer in aller Welt sich hinter dem Namen Interzone versteckt, war uns allen zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. […]

„Wir wollen nicht mehr clevere Songs schreiben“, ereifert sich Fee Waybill, „Songs, die so witzig sind, daß sie im Radio höchstens dreimalgespielt werden. Zum ersten Mal haben wir eine Plattenfirma, die voll hinter uns steht, zum ersten Mal haben wir ein Album wirklich professionell durchgezogen – und zum ersten Mal machen wir die Show, die […]

Selbst beinharte Grateful-Dead-Fans trieb es am Morgengrauen in die Federn. Was die freundlichen Großväter der Westcoast-Musik in der letzten Nacht auf den Bildschirm zauberten, war für viele Ohren nicht nur anachronistisch, sondern schlicht einschläfernd. (Wobei bemerkt sei, daß kein Mensch morgens um fünf voll aufnahmefähig ist.) Im Gespräch mit Jerry Garcia drehte es sich dann auch weniger um die Musik der "Dankbaren Toten", sondern vielmehr um die Frage, was eigentlich aus den Träumen und Idealen der späten Sechziger Jahre 1981 geworden ist. Garcia heute: "Wir haben uns niemals angemaßt, unserer Generation irgendwelche Wahrheiten vermitteln zu können."

Mit unerbittlicher Pünktlichkeit gibt es jedes Jahr zur Weihnachtszeit eine Queen-Toumee: 1977, 78, 79, 80! An der Show hat sich nicht viel geändert, nicht mal Freddies schnittiger Schnurbart konnte dazu beitragen. Aber Queen-Fans erwarten das auch nichtä ihnen genügt es, wenn gute, neue Songs dazukommen. Und die haben Queen reichlich. Auch sonst empfinden die Fans (wie die Musiker selbst) das Macho-Gehabe Freddies nicht als militant, es ist Show. Und über die Allüren des Königs der Königin, der seit Jahren keine Interviews mehr gibt, erfahren die Zuschauer, Hörer, Leser auch nichts. Außerdem ist es Bernd Gockel gelungen, Bassist John Deacon vors Mikro zu bekommen und der erzählte wahrlich Interessantes

Das neue Album der Dire Straits klingt zum Teil anders als die beiden Vorgänger. Das liegt nicht nur am Ausscheiden von David Knopßer, sondern auch an der Hinzunahme eines Keyboarders. Zu welchen Einsichten Mark Knopßer inzwischen gelangt ist, erzählte er dem MUSIK EXPRESS Fangen wir am Anfang an. „Making Movies“ heißt eure neue Platte. Ist […]

Ende 1980 über Stevie Wonder zu schreiben, bekommt schon fast prähistorischen Beigeschmack. Punk und New Wave hatten vor einigen Jahren die Einstellung zur populären Musik gründlich verändert. Dazu kam, daß die Entwicklung der amerikanischen Black Music stagnierte. Waren es in den 50er Jahren die sogenannte 'Race Music' und Rhythm'n'Blues, in den 60ern der Soul der Firmen Tamla Motown und Stax und zu Beginn der 70er schließlich der Funk, die allesamt der weißen Rockmusik wichtige Anstöße gaben, so gähnt heute an gleicher Stelle ein unübersehbares Loch. Die gesichtslose Masse der Disco-Szenerie dokumentiert den degenerierten Nährboden der kommerziellen schwarzen Musik in den Staaten. Da man sich außerdem in den vergangenen Jahren sowieso eher an ungezügelter Spielfreude als am Perfektionsdrang ergötzte, schien es kaum noch einen Platz zu geben für ein verinnerlichtes Genie wie Stevie Wonder, oder doch?

Telephon-Interviews sind gewöhnlich das, was man in den USA so lebensnah a pain in the ass nennt. Dezent auf deutsch gesagt: Sie nerven! Je größer die Entfernung, desto lauter das Knacken, und je lauter das Knacken, desto größer die Mattscheibe. („Hallo Bob, was hast du gerade... Bob? Bist du noch da? Ja, kannst du das nochmal... Hallo?“) Aber was will man schließlich machen? Bob Seger bekommt man nicht alle Tage an die Muschel, und auch wenn die Leitung nach Hawaii offensichtlich in die Zangen der berüchtigten Tiefsee-Krabben gefallen war, sie sollte doch selbst ein Seger in Bruchstücken immer noch besser sein als gar keiner.

Gepflegte Musik für gepflegte Leute. Wie anders soll man den antiseptischen Pop-Schlock der australischen Saubermänner sonst schon bezeichnen. Musik, zu der man dezent das Bein t wippen kann (Achtung!!, die Bügelfalte!!) – * Musik, so beschwingt und heiter, daß man am liebsten laufend Eiskonfekt knabbern und vom letzten Urlaub auf Ibiza träumen möchte. Trotzdem gaben […]

Die Mauer ist das Symbol für die Unmenschlichkeit der modernen Gesellschaft, für Paranoia, Neurosen und die Kontaktlosigkeit ihrer Bewohner. Vierzig Meter lang, zwölf Meter hoch — so steht sie bei Pink Floyd zwischen den Akteuren und dem Publikum. Die Gerüchteküche war mächtig am qualmen. Floyds traditionelle Geheimniskrämerei hatte schon Wochen vorher die abenteuerlichsten Spekulationen zu […]

Interviews mit amerikanischen Zeitschriften hatte er rundweg abgelehnt. Doch hier in Los Angeles, mitten drin in seiner zweimonatigen US-Tournee, verspürte Ritchie Blackmore, sonst wortkarg und mürrisch, plötzlich den Drang zur deutschen Seele. Deutschland hat er nämlich ins Herz geschlossen, vor allem Hamburg, wo er vier Jahre gelebt hat. Vielleicht, so verriet er, wolle er sich […]

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