Arctic Monkeys: Aus Dem Spektakel Erwächst Eine Band


Die ARCTIC MONKEYS gingen mit Josh Homme in die Wüste, studierten die Lehren von Ennio Morricone und Scott Walker und schauten sicherheitshalber auch noch mal Sean Combs beim Maisbreirühren über die Schulter Ihr drittes Album zeigt: Die vier Jungs aus Sheffield sind wirklich sehr gelehrige und außerordentlich aufgeklärte Schüler.

1.

Matt:

Matt Helders spielt Schlagzeug bei den Arctic Monkeys. Er ist 23 Jahre alt und stammt aus Sheffield. Matt ist ein Popstar. Er weiß das jetzt. Seit er in Miami war. P. Diddy hat es ihm bestätigt. Die Arctic Monkeys nahmen gerade ihr neues Album HUMBUG in New York auf, eine der vielen Stationen ihrer achtmonatigen Odyssee, die sie über den Atlantik und einmal quer durch die Vereinigten Staaten führte, als James Ford nach Miami aufbrach. Ford, sonst eine Hälfte von Simian Mobile Disco (siehe S. 42) und einer der Produzenten, die Hand an HUMBUG legen sollten, war als DJ geladen zur Winter Music Conference. Helders fuhr mit, tauschte das kalte New York ein für ein paar Tage im milden Florida. James Ford und Matt Helders amüsierten sich prima. Diesen Eindruck jedenfalls gewann der Rest der Band, der zurückgeblieben war und den immer wieder neue Zwischenmeldungen per SMS erreichten. In einer dieser Mitteilungen behauptete Helders, er würde eben auf den Schultern von Busta Rhymes reiten. Echt, wirklich wahr! Der Rest der Band lachte. Und glaubte nicht recht an die Abenteuer ihres Schlagzeugers. Bis sie seinen Videoblog zu sehen bekamen. Mittlerweile kann jedermann im Internet dabei zugucken, wie ein gewisser Sean Combs seine Gäste James Ford und Matt Helders durch sein Anwesen in Miami führt. Wie er ihnen stolz seine gewaltige Küche vorführt, wie er mit dem Schneebesen in einem riesigen Topf mit Maisgrütze rührt, wie er einen Korb grüner Äpfel und einen Berg Arme Ritter präsentiert und dann ebenso stolz ein paar Grammys vorzeigt. Außerdem erklärt Combs, der sich früher einmal Puff Daddy nannte und mittlerweile als P. Diddy bekannt ist, dass er der „größte lebende Fan“ der Arctic Monkeys sei. Dann ernennt sich der HipHop-Impresano, Modelabel-Besitzer und Parfum-Designer „zum neuesten Mitglied“ der englischen Band und verkündet, dass ihre Platten demnächst in den Vereinigten Staaten auf seinem Label Bad Boy Records erscheinen werden. Dann halten irgendwelche sehr großen, sehr starken Männer edelsteinbesetzte Ketten in die Kamera. Daneben steht Matt Helders, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen.

„Das war vielleicht das Surrealste, was mir jemals passiert ist“, erzählt Helders. Und fragt sich heute noch, ob Combs vor allem den freundlichen Amerikaner gespielt hat oder ob ihm die Arctic Monkeys tatsächlich ein Begriff waren. „Er hat es jedenfalls behauptet, erschien uns tatsächlich zu kennen“, erzählt der Schlagzeuger, „jedenfalls hatte er ein paar Informationen, die er so geschickt eingesetzt hat, dass man den Eindruck kriegen konnte, dass er nicht gelogen hat. Ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass er uns kennt.“

Nun, auch wenn Combs die Arctic Monkeys gar nicht kannte. Er hat sie jedenfalls nicht vergessen: Wenige Wochen später tauchte er in New York auf und zog mit der Band durch die Nachtclubs von Manhattan. Und stellte viele Fragen, fast ausschließlich geschäftliche. „Ich glaube, in Musik ist er nicht mehr so involviert, und als unser Produzent kommt er auch nicht gerade in Frage“, sagt sein neuer Freund. Matt Helders lächelt hintergründig. „Ich habe keine Ahnung, wie das weitergehen wird mit mir und P. Diddy. “ Eine eigene Modelinie hatte der erklärte HipHop-Fan Helders jedenfalls schon vor dieser Begegnung.

2.

Jamie:

Jamie Cook spielt Gitarre bei den Arctic Monkeys. Er ist 24 Jahre alt und stammt aus Sheffield. Jamie will erwachsen werden. Man kann das vor allem daran erkennen, dass er sich einen Bart stehen lässt. Jamie Cook war bis zu FAVOURITE WORST N1GHTMARE, dem zweiten Album und Vorgänger von HUMBUG, das am kindlichsten aussehende Mitglied einer überaus kindlich aussehenden Band. Mittlerweile sind die Pickel bei fast allen weitgehend verschwunden. Stattdessen sind die Haare länger geworden, nur bei Matt Helders nicht. Außerdem pflegt Cook eine von den britischen Boulevard-Medien dankbar registrierte Beziehung zu dem Männermagazin-Model Katie Downes. Cook, der immer noch etwas lispelt, hatte noch mehr nachzuholen: „Ich habe sechs Monate lang fast ausschließlich Black Sabbath gehört, die richtig studiert und mich immer wieder gefragt: Wie haben die das bloß gemacht?! Oder Nirvana. Ich war nie ein großer Fan, hab das nie groß gehört. Und dann entdeckt man das plötzlich und stellt fest, wie großartig das ist.“

Schließlich durfte Jamie Cook sogar einen seiner größten Helden treffen. Einige der Songs von HUMBUG wurden aufgenommen in Joshua Tree unter der Regie von Josh Homme, einst geboren in diesem Nest im Süden Kaliforniens. Dessen Queens Of The Stonc Age gehören zu Cooks Lieblingsbands, die auf Hommes Initiative entstandenen, legendären „Desert Sessions“ zu seinen erklärten Einflüssen. „Wir haben rumgesponnen, wer uns produzieren könnte, und haben ihn dann einfach gefragt“, erinnert sich Cook, „und plötzlich waren wir in der Wüste.“

Nach zehn Tagen im Pink Duck, Hommes Studio in Los Angeles, fuhren sie mit ihm gen Osten und nahmen in einem kleinen, mit Equipment vollgestopften Haus mitten in der Mojave-Wüste auf. Vier Tage blieben sie und waren so begeistert, dass sie gleich noch einmal zwei Wochen mit Homme im vergangenen Dezember buchten. Die müden Rockstarhäupter betteten sie im Joshua Tree Inn, wo ziemlich genau 35 Jahre zuvor Gram Parsons an einer Überdosis gestorben war. Am Ende produzierte Homme ungefähr die Hälfte des Albums, auf jeden Fall entschieden mehr, als geplant war. Es war eine Erfahrung, findet Cook, an der er und alle anderen gewachsen sind: „Wir sind nun mal aus Sheffield. Klar, wir sind als Band viel rumgekommen, aber die Wüste, diese gewaltige Leere, das war eine vollkommen neue Erfahrung für uns. Man ist nachts draußen, die Sterne, das hat was Spirituelles, was Religiöses, auch wenn man eigentlich kein gläubiger Mensch ist.“ Aber schon bevor die Band in die Wüste reiste, um mit Homme aufzunehmen – und von ihm in Desert Monkeys umbenannt wurde -, hatte Cook seinen Freunden das Werk von Enmo Morricone nahegebracht. Die Soundtracks von Filmen wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ haben Spuren hinterlassen: Durch „Crying Lightning“, einen der atmosphärisch erstaunlichsten Songs (und die erste Single) von HUMBUG, weht ein waberndes, unwirkliches Gitarren-Lick. In „Secret Door“ verwandelt sich ein verhalltes, gotisch stimmendes Intro in ein entspannt rollendes Country-Stück, das tatsächlich wirkt wie ein musikalischer Spaghetti-Western. Vor allem eins aber kann man hören auf HUMBUG: die Weite der Wüste, die Weite Morricones. Die Arctic Monkeys sind nicht religiös geworden, sie haben auch keine Soundtracks komponiert, aber sie haben doch ein neues Gespür für diese Weite entwickelt. Cook und seine Kollegen lassen nun mehr Raum in ihren Songs. Raum, in denen sich ein Riff in Ruhe entwickeln kann. Raum, in dem ein Klang widerhallen darf und ein Gefühl sich entwickeln, vielleicht auch einmal ein romantisches. Vor allem Gitarrist Cook scheint gelernt zu haben, dass weniger manchmal mehr ist. HUMBUG ist das erste Album, auf dem diese Band nicht atemlos von der eigenen Hibbeligkeit von Song zu Song getrieben wird.

3.

Nick:

Nick O’Malley spielt Bass bei den Arctic Monkeys. Er ist 24 Jahre alt und stammt aus Sheffield. Nick hat im neuen Sound seiner Band als Bassist nicht mehr so viel zu tun wie früher. Aber das stört ihn nicht. Als Bassist muss er vor allem den Laden zusammenhalten. Da gehört es offensichtlich zu seinen Aufgaben, alle Veränderungen nach außen zu vertreten: “ Es gibt mehr Background- Gesang, es gibt Orgel und Klavier, eine Menge Sachen, die neu sind für uns. Wir haben versucht, etwas anderes zu machen, das Tempo zu variieren, verschiedene Harmonien und Instrumente auszuprobieren. Es ging uns um Texturen, um Strukturen, um Melodien. “ Dann blickt er auf, ein bisschen erschrocken vielleicht, als hätte er die Konsequenz seiner Worte erst jetzt begriffen: „Auf jeden Fall ging es uns diesmal weniger um Rhythmuswechsel und so etwas.“

Die Rhythmuswechsel und das dazugehörige Etwas aber waren genau das, was die Arctic Monkeys bislang besonders machte. Denn auch wenn sie bisweilen wahrgenommen wurden wie eine Boyband, spielten sie doch, wenn man genauer hinhörte, einen rhythmisch recht komplizierten, anspruchsvollen Rock, den man wohl progressiv genannt hätte, wäre das nicht so ein altmodisches Wort. Und wären die Monkeys als erste allein vom Internet gemachte Superstars nicht automatisch die Band der Stunde gewesen. Auf HUMBUG ist das Tempo deutlich zurückgefahren, Rhvthmuswechse! sind viel seltener. „Wir sind offensichtlich älter geworden, eben auch musikalisch“, erklärt O’Malley weiter den Wandel, „bei den ersten beiden Alben waren wir noch jünger, da will man aggressiver klingen. Aber man wächst, der Musikgeschmack ändert sich, man wird erwachsen. Man denkt mehr über die Songs nach, es geht nicht mehr so darum, alles schnell und direkt zu machen. Man muss den Leuten nicht mehr unbedingt ins Gesicht springen.“ Ins Gesicht springt einem HUM-BUG nur noch in Ausnahmefällen. Mit „Pretty Visitors“ gibt es eigentlich nur noch eines jener hektischen, Rhythmus und Tempo wechselnden Riff-Monster, in denen sich die Aggressivität des jungen Mannes austoben konnte und die das allseits begeistert gefeierte Debütalbum der Band, WHATEVER PEOPLE SAY I AM, THAT’S WHAT I`M NOT, beherrscht hatten. Wie die Monkeys mit diesem Vermächtnis umgehen, das wird augenfällig in einem Song wie „Dangerous Animals“, der auf den ersten Blick ähnlich komplex und adrenalingeladen daherkommt, in dem die Wut aber niemals zum Ausbruch kommt: Stattdessen steigert sich das Stück langsam, kommt dann auch nicht umhin, sich in einer länglichen Prog-Rock-Sequenz zu verlieren, aber weigert sich doch beständig, die Beherrschung zu verlieren.

Man könnte sagen, die Arctic Monkeys haben ihre jugendliche Unbekümmertheit eingetauscht in ein professionelles Musikantentum. Dazu gehört, dass sie sich als Instrumentalisten zurücknehmen. Dass die Einflüsse vielfältiger werden, die Methoden, sie zu verarbeiten, aber gleichzeitig diffiziler. Vor allem aber sind die Monkeys mittlerweile selbstsicher genug, einen Song wirken zu lassen, anstatt ihn im Bemühen, Könnerschaft zu demonstrieren, totzunudeln. Dass HUMBUG deswegen im Vergleich zu ihrem bisherigen Schaffen fast wie schaumgebremst wirkt, das nehmen sie in Kauf. „Wir denken nicht darüber nach, wie sich ein Album in ein ganzes Werk einordnet“, erklärt O’Malley, „wir machen halt die Songs, die wir mögen, nicht die Songs, die womöglich andere Leute hören wollen. Musikmachen ist eine selbstsüchtige Sache, man muss allein auf sich hören und nicht auf die Stimmen von außen. So bleibt man am ehesten man selbst.“

Was so abstrakt klingt, bekommt tatsächlich einen Sinn, wenn man HUMBUG hört. Die Arctic Monkeys sind erwachsen geworden. Ob das eine gute Nachricht ist, das wird jeder selbst entscheiden müssen. Eins steht fest: Die Arctic Monkeys als Helden einer neuen, im weltweiten Netz, mit Blogs und Podcasts geschulten Generation, die gibt es nicht mehr. Das Internet-Phänomen Arctic Monkeys, das eher ungewollt und auf jeden Fall ungeplant alle damals gängigen Marktmechanismen außer Kraft setzte, ist gestorben. Die Arctic Monkeys sind endlich das, was sie immer sein wollten: eine ganz normale Rockband.

4.

Alex:

Alex Turner singt und spielt Gitarre bei den Arctic Monkeys. Er ist 23 Jahre alt, stammt aus Sheffield und hat braune Augen. Alex schreibt die Songs der Arctic Monkeys, aber er redet nicht gern darüber. Turner ist ein Meister der Kunstpause, ein Virtuose des Äh. Und wenn er einen Satz beendet hat, dann stellt man fest, dass er zwischen den Pausen und all den Ähs auch nicht viel gesagt hat. So verkündet er, das neue Album sei „einfach eine Sammlung von Songs“. An seinen Texten schreibe er „jeden Tag“. Gern aber auch, wenn er mitten in der Nacht aufwacht und nicht mehr einschlafen kann. Das habe womöglich abgefärbt auf die Texte, aber nicht auf jeden einzelnen. Und wenn man nachfragt, ob es in den Texten von HUMBUG ein beherrschendes Thema gibt, einen verbindenden Zusammenhang, wagt er tatsächlich einen Gag: “ Ein roter Faden? Das ist doch Humbug!“ Dann grinst Turner zufrieden, nur um sofort wiedersein teilnahmsloses Gesicht aufzusetzen, das einem nur das eine mitzuteilen versucht: Ich will mich nicht erklären müssen, meine Kunst soll für sich selbst sprechen. Umso mehr wird über Alex Turner gesprochen. Als zentrale Figur einer Band, die von ihrem Debütalbum in nur einer Woche allein in Großbritannien mehr als 360.000 Stück verkauft hat, so viele wie keine andere in der Geschichte der Popmusik, ist er ein gern gesehener Gast in der berüchtigten Boulevardpresse der Insel. Dass seine Lebensgefährtin Alexa Chung als Mode-Journalistin und TV-Moderatorin arbeitet, ist auch nicht uninteressant für die Tabloids. Trotzdem gelingt es ihm, sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. „Ich habe kein Bedürfnis, groß in der Presse aufzutauchen“, brummt er, “ das ist auch gar nicht so schwer, wie es scheint.“

Es gibt sicherlich Schwierigeres, als Alex Turner aus der Reserve zu locken – aber außer einer Besteigung des Nanga Parbat ohne Sauerstoffflaschen drängt sich spontan nicht allzu vieles auf. Dafür hat der Textdichter Turner auf HUM-BUG einen Schritt nach vorn gemacht. Die ruppigen Lieder vom eher tristen Leben als Arbeiterkind, von Mädchen und verlorener Liebe, von Sauftouren und dem Kater danach, vom schnellen Sex durch Netzstrumpfhosen hindurch gehören der Vergangenheit an.

„Die Texte sind nicht mehr so prägnant, es ist nicht mehr so klar, wovon Alex eigentlich singt“, erklärt Bassist O’Malley für seinen Freund, „die Texte sind offener für Interpretationen, es sind keine offensichtlichen Kommentare mehr. Alex spricht von den verschiedenen Situationen, in die er geraten ist, aber erzählt nicht einfach, sondern verarbeitet mehr. Würde Alex wie immer nur über unser Alltagsleben schreiben wie auf der ersten Platte, so tun, als würde er noch dieses Leben führen, das wäre doch schnell langweilig oder sogar peinlich. Das war ein Lernprozess, ein Entwicklungsprozessfür ihn. „

Das Ergebnis sind poetische Schilderungen von albtraumgeplagten Nächten, von Anschnallgurten, die noch nach der Angebeteten riechen, und von Frauen, die aus Fantasien in die Wirklichkeit schwimmen.

Die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung sind systematisch verwischt, als wolle Turner ganz bewusst nicht mehr auf seine Rolle als Biograf einer Generation festgelegt werden. Mit diesen Texten, die zwar einerseits sehr persönlich sind, andererseits aber versuchen, alles Konkrete zu umgehen, ist er auf dem besten Weg, sich von dieser Aufgabe, die er stets abgelehnt hat, endgültig zu befreien. Die Rolle als schwermütiger, geheimnisumwitterter Dichter dagegen, die kultiviert er bereits sehr überzeugend. Auch als Sänger hat Turner eine vergleichbare Entwicklung durchlaufen. Nicht mehr gezwungen, ständig am Anschlag zu singen, ist sein stimmliches Spektrum weiter geworden. Geholfen haben dabei die Aufnahmen zu THE AGE OF THE UNDERSTATEMENT von The Last Shadow Puppets, seinem erfolgreichen Nebenprojekt mit Miles Kane von The Rascals. Dieser von Streichern gestützte Ausflug ins Philharmonische im Geiste von Scott Walker mag manchen Monkeys-Fan mit seiner demonstrativen Altersbräsigkeit verstört haben, war aber, so Turner, auf jeden Fall „ein gutes Training“ für seine Stimme. Doch während die Puppets womöglich in erster Linie dazu dienten, Turners Vater, einen Musiklehrer, von den ernsthaften Absichten seines Sohnes als Musiker zu überzeugen, waren sie doch wohl auch ein Wink mit dem Zaunpfahl an seine Stammband. Ein Hinweis an die Kollegen, dass Turner mit der eindimensionalen Ausrichtung der Monkeys nicht mehr rundum glücklich sein könnte. Das sagt natürlich keiner der Beteiligten direkt, aber ein gewisses Unbehagen mit dem zweiten Album ist spürbar. FAVOl’RITE WOKST NIGHTMARE sei doch arg gehetzt entstanden, überhaupt habe man sich endlich einmal die Zeit für ein Album genommen, die anderen Bands ganz selbstverständlich zur Verfügung stehe. Auch der Weg nach Amerika, die Aufnahmen in New York und Joshua Tree, waren der Versuch, ausgetretene Pfade zu verlassen, Erwartungen auszuhebein. Turner sagt: „Es war fast wie ein Experiment. Die Wüste ist ein erstaunlicher Platz. Wir waren noch niemals an so einem Ort, an dem man das Gefühl hat, nirgendwo zu sein. Plötzlich erscheint einem alles möglich.“

Sie kommen nicht oft in einem Leben, solche Momente. Sie wollen genutzt werden. Also ist Matt nach Miami gereist, hat sich Jamie einen Bart wachsen lassen, ist Nick bei sich selbst angekommen und aus Alex ein Dichter geworden. Vor allem aber hat die Band Arctic Monkeys die Gelegenheit genutzt, erwachsen zu werden.