„Archie und Harry können’s nicht lassen“


von Jeff Kanew

Der Originaltitel von „Archie und Harry können’s nicht lassen“ heißt „Tough Guys“ – harte Jungs. Und darum gellt es, um die Unsterblichkeit des Macho-Mythos. Die spritzig inszenierte Gangsterkomödie erfüllt uns für zwei Stunden den Traum vom vitalen Altern mit „echten Männern“, die auch im Pensionsalter noch so heftig zuschlagen können, daß den Grünschnäbeln die Luft wegbleibt.

Die Zugräuber Archie Long (Kirk Douglas) und Harry Doyle (Burt Lancaster) werden nach 30 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Ihr Bewährungshelfer entpuppt sich als Fan der Kriminal-Legenden und versucht den beiden einen möglichst angenehmen Start ins Zivilleben zu bereiten. Die rüstigen 70jährigen wollen allerdings überhaupt nicht einsehen, warum sie ihr Dasein als Eisverkäufer oder im Altersheim fristen sollen, und beschließen, noch mal ganz groß einzusteigen.

Die meisten Lacher und der Hauptteil der Handlung gilt natürlich dem Erfolgsschema vom sympathischrückständigen Trottel. der in einer für ihn unverständlichen Kultur landet. Archie und Harry sind eben richtige Männer, die mit ErKinostart: 14. Mai

rungenschatten der modernen Welt wie Schwulenhars. Aerohic-Mädels im Kraftraum, respektlosen Jugendgangs oder blasierten Modetunton nicht zurechtkommen. Genialer Running Gag: Eli Wallach, der die beiden als kauziger Killer Leon B. Linie mit seiner abgesägten Schrotflinte verfolgt und eine grandios-lustvolle Beziehung zu allen Arten von Gewalt hat.

„Archie und Harry können’s nicht lassen“ ist kein peinliches Alterswerk zweier Schauspiellegenden, sondern der witzige, dynamische Beweis, daß echte Machos wirklich nicht umzubringen sind.

Kinostart: 14. Mai