„Ängstlich und deprimiert“? Wie Nick Cave Hoffnung fürs neue Jahr machen will


Nick Cave versucht Mut für 2025 zu machen.

Nick Cave gibt seinen Fans, die sich während des Jahreswechsels „ängstlich und deprimiert“ fühlen, einen Ratschlag: Sie sollen an der Hoffnung festhalten.

Was kommt?

Im Jahr 2018 startete der Australier mit den „The Red Hand Files“ – ursprünglich ein Weg für ihn, um sich mit seinen Fans auszutauschen und Fragen zu beantworten. Mittlerweile ist aus der Website, wie Cave selbst sagt, viel mehr ein allgemeines Forum geworden, das nicht vor Verwundbarkeit, Transparenz und tiefergehenden persönlichen Reflexionen zurückschreckt. Sein letzter Eintrag auf der Website bezieht sich auf die folgende Frage: „Das Jahr 2025 steht bevor. Die Welt scheint in einem so katastrophalen Zustand zu sein. Wo ist die Hoffnung? Was ist Hoffnung?“

Laut dem 67-Jährigen ist es vollkommen normal, die Welt um den Jahreswechsel herum pessimistischer zu sehen. Die Schuld für das ungewisse Gefühl gibt er denen, die den Menschen immerzu einbläuen, in was für einer schrecklichen Zeit man sich doch befinde. Konkret heißt es von Cave in seiner Antwort: „Viele fühlen sich ohnmächtig angesichts dieser schrecklichen Unmittelbarkeit.“ Und: „Worte wie ‚Frohes neues Jahr‘ klingen hohl, wie ein Überbleibsel aus einer vergangenen, besseren Zeit. Wir werden zu dem, was wir konsumieren, zu lebenden Verkörperungen einer vorhergesagten Katastrophe.“

Klingt Caves Textauftakt bis dahin eher aussichtslos, fährt er danach damit fort, zu erklären, was Hoffnung überhaupt seiner Meinung nach bedeuten würde. Laut ihm ist Hoffnung ein emotionaler Zustand, welcher nicht nur das Herz wieder ermutigt, aktiv zu werden, sondern auch durch ihre Kraft Menschen bestärkt, innovative Ideen und Aktionen wahrzunehmen. Hoffnung sei die Voraussetzung für das menschliche Leben.

Was jetzt Handeln lässt

„Wir erreichen diese Vitalität des Geistes, indem wir die unerbittliche Förderung der Verzweiflung zurückweisen und unsere Augen für die Schönheit der Dinge öffnen, wie gefährdet, entwürdigt oder schwer liebenswert die Welt auch sein mag“, so Nick Cave. Er führt weiter aus: „Wir versuchen, die Welt nicht so zu sehen, wie sie uns verpackt, präsentiert und verkauft wird, sondern so, wie wir uns vorstellen, dass sie sein könnte. Wir schauen nicht weg von der Welt, wir schauen sie direkt an und lassen zu, dass der Geist der Hoffnung – die notwendige Triebkraft der Veränderung – uns zum Handeln inspiriert.“

Hoffnungsvoller Enkel

Im unteren Teil seiner Antwort macht Cave klar, dass auch er mit den beängstigenden Gefühlen vor dem Neujahrswechsel zu kämpfen hatte, doch diese durch den Anblick seines kleinen Enkels sich in Hoffnung wandelten: „Ich beobachtete, wie er in seinem Hochstuhl von seinen liebevollen Eltern gefüttert wurde – dieses strahlende, neue Kind – und die Frage schien mit der Vision dieses kleinen Jungen zu verschmelzen, dessen Gesicht mit Avocado bedeckt war, eine strahlende Bestätigung dieses kleinen Wortes – Hoffnung. An diesem Weihnachtstag sah ich die Lebenskraft der Hoffnung in Aktion.“