Ben Folds Five – Whatever And Ever Amen
Dass uns mit Ben Folds ein Songwriter mit Tiefe, goldenem Pophändchen und Langzeitgarantie erstanden ist, hatte sich schon mit dem Ben-Folds-Five-Debüt 1995 angedeutet, mit WHATEVER AND EVER AMEN hatte man Gewissheit. Auf ihrem zweiten Album verquickten Pianomann Folds und Kollegen mit herrlich ansteckendem Überschwang klassische amerikanische Genres – Swing, Blues, Ragtime, Boogie – mit Punk-Geschepper, Geblödel mit Tiefsinn. Große, reife, ernste Songs wie „Brick“ und „Smoke“ (das Nick Hornby in seinen „31 Songs“ als einen der „weisesten Songs über das schleichende Ende einer Beziehung“ pries) stehen neben sarkastisch Treffsicherem wie „The Battle Of Who Could Care Less“ und der doppelbödig stumpfen Verlassenen-Hymne „Song For The Dumped“. Die Five, vielleicht eine der am sträflichsten unterschätzten Bands der 90s, tanzte nur noch ein Album lang. Aber Ben Folds blüht weiter. Und weiter.
Produzenten: Caleb Southern & Ben Folds
Beste Songs: „Brick“. „Smoke“. „Battle Of Who Could Care Less“, „Missing The War“
What’s the story? Das Album enthält das letzte Wort in Sachen Hidden Track, einer großen Mode der 90er. „Look man, I got your hidden track right here, pal“, trötet eine Minute nach dem Closer „Evaporated“ eine Komiker-Stimme. „Right here, listen: Ben Fotds is a fucking asshole!“ Und Schluss.