Medium-Fidelity


The Black Keys: Deutschland hätte sie beinahe verpennt. Mit ihrem innerhalb von nur 14 Stunden in einem feuchten Keller in Akron, Ohio, aufgenommenen zweiten Album thickfreakness entfachten Patrick Carney (24, Drums) und Dan Auerbach (25, Gitarre, Gesang] in Amerika und Großbritannien ziemlichen Wirbel. Shows im Vorprogramm der Jon Spencer Blues Explosion und von Sleater-Kinney, danach ausverkaufte eigene Club-Tourneen und ein umjubelter Gig beim Coachella Festival in Kalifornien bewirkten, dass die beiden sowohl bei Garagenrock-Fans als auch bei Blues-Aficionados diesseits und jenseits des Atlantik einen Stein im Brett haben. „An all so was haben wir nie gedacht“, gibt sich Dan Auerbach verblüfft.“.Unser Ziel war immer, uns in der lokalen Szene zu etablieren.“ Richtig surreal habe es sich für die Black Keys dann angefühlt, als das berühmte Time Magazine thickfreakness zu einem der besten drei Alben des Jahres 2003 kürte. „Wir waren geradezu schockiert!“ Deutschland, wie gesagt, hat von all dem wenig mitbekommen, zumal ein Zehenbruch von Pat Carney zwei hierzulande angesetzte Konzerte verhinderte. Der Musikexpress wenigstens stellte die Band 2003 im Heft und auf seiner CD vor und nominierte thickfreakness unter seine Jahresfavoriten, rubber factory, das neue Black-Keys-Werk, entstand im neuen Übungsraum des Duos in einer ehemaligen Reifenfabrik, mit ähnlich spartanischen Mitteln wie die Vorgänger, allerdings deutlich mehr Zeit. „Das lag aber nur daran, doss wir vor lauter Touren nicht zum Songschreiben gekommen waren“, macht Auerbach klar, dass die Black Keys weiter ihrer selbstentwickelten“.Medium FideUty‘-Ästhetik treu bleiben. „Es gibt Keinen neuen P(on, keine neue Vision oder so- wir sind bloß hoffentlich in den letzten 15 Monaten als Musiker und Songschreiber wieder ein Stück besser geworden. „Also gibt es auch auf rubber factory wieder minimalistische, aber kraftvolle Garagensounds mit Echos aus dem Soul und dem Bluesrock der Sixties.