Der Hit vom Milchmann


Dire Straits Vier Normalos aus dem Londoner Stadtteil Deptford sind die neue Rocksensation.

Charlie Gillett, Kult-Discjockey von BBCs „Radio One“, staunt nicht schlecht, als er an diesem Morgen im August ’77 im Bademantel die Haustüröffnet, um seine Milch hereinzuholen. Auf der Flasche liegt ein Demoband. Der Moderator der „Honky Tonk Show“, die wöchentlich neue Talente vorstellt, betrachtet dasTape, entdeckt den Absender John Illsley und erinnert sich an den schlaksigen Typen aus dem Plattenladen seines Vertrauens. Skeptisch hört er sich das Band an und kippt auf der Stelle das eigentlich schon fertige Programm der nächsten Sendung. Der Rest ist schnell erzählt: John Stainze, A&R-Mann bei Phonogram, hört die Sendung und verpflichtet die Dire Straits umgehend. Dabei sind die Brüder Mark und David Knopfler, Bassist John Illsley sowie Drummer Pick Withers vier Normalos, die mit der angesagten Punkszene rein gar nichts am Hut haben. Im Mai ’78 erscheint ihr Debüt-und kein Mensch kauft die Platte. Im UK gelten sie schon als Flop, im Herbst kommt der Erfolg doch noch. Mit massiver Hilfe der Radio-DJs, die „Sultans Of Sing“ rauf-und runterdudeln,erobern die Dire Straits erst Holland, dann Deutschland. Und am 2. September knacken sie endlich auch die britischen Charts.