The Trouble With Templeton
Someday, Buddy
Bella Union/[PIAS] Coop/Rough Trade
Einfach kein Fortschritt: Die australische Indie-Band bleibt auf ihrem neuesten Album im Tal der Trauer stecken.
In Brisbane durchlebt man gerade wieder die schönste Sommerzeit. Aber nicht alle lassen sich dort von diesem Gedanken begeistern. Zu den Musikern, die sich weniger vom guten Wetter beeinflussen lassen, gehören The Trouble With Templeton. Sie bevorzugen wissentlich Momente der Ruhe und Reflexion, jetzt noch mehr als auf dem Vorgänger Rookie. Die Absicht war, sich zurückzuhalten, spartanischer zu spielen und die Konturen der Songs im Vordergrund zu belassen. In den ersten Stücken „Sailor“ und „Heavy Trouble“ lullen die Musiker dann auch gleich mit vollintrovertierter Stimmung ein. Weitaus mehr Temperament kommt in den nachfolgenden Beiträgen auf.
In „Bad Mistake“ kann man sich vor der Indie-Verbissenheit der Neunziger packen lassen, bei „Complex Lips“ hört man den Einfluss von Pavement heraus. Aber schon mit „I Want Love“ und der darin enthaltenen Trauerstimmung ist Bandleader Thomas Calder wieder bei Radiohead angelangt. Die waren schon immer eine seiner liebsten Bezugsgrößen. Die Chance, sich allmählich weiterzuentwickeln, weist er entschlossen von sich. Dabei gibt er mit diesem Bandnamen zu großen Hoffnungen Anlass. Bei „The Trouble With Templeton“ handelt es sich um eine Folge der Serie „The Twilight Zone“ aus dem Jahr 1960. Um Material, das sich ewig gehalten hat. Von so einem Punkt ist die Brisbane-Band leider noch weit entfernt.