Tony Joe White – Der Baumwollpflücker
Tony Joe Whlte’s Musik Ist sympathisch und hat noch nie ihre Wirkung aufs Publikum verfehlt. Der einfache Sound, kombiniert mit seiner dunkelbraunen Stimme, haben ihn überall in der Welt populär gemacht. Seine Wiege stand in Oak Grove, Louisiana, wo er als jüngstes von sieben Kindern aufwuchs. Als Fünfzehnjähriger verdiente er sich seinen Lebenunterhalt auf einem der unzähligen Baumwollfelder in seiner Heimat. Von seinem ersten selbsterarbeiteten Geld kaufte er sich eine Gitarre und lehrte sich die ersten einfachen Akkorde. Schon bald kam er zu dem Schluss, dass es interessanter war, Gitarre zu spielen und zu singen, als Baumwolle zu pflücken. Er verliess sein Elternhaus und ging nach Texas, wo er eine eigene Gruppe formierte und in Nachtclubs auftrat. Sieben Jahre lang spielte Tony Joe White die Hits anderer Musiker nach, ohne besondere Aufmerksamkeit zu erregen. Irgendwann langweilte ihn die Arbeit in den Nachtclubs dermassen, dass er seine Gruppe auflöste und begann, eigene Stücke zu schreiben. Anschliessend klopfte er bei einer Plattenfirma an, die sich nicht abgeneigt zeigte, Tony’s Songs herauszugeben. Nach einer Anzahl Testaufnahmen hatte er seinen Vertrag in der Tasche. Auf dem Monument-Label entstanden die LP’s „Black and White“, „Tony Joe White Continued“ und „Tony Joe“. Platten, die in Amerika, Japan und Europa sehr gute Verkaufsziffern erreichten. Im Januar 1971 debütierte er auf Warner Bros, mit der LP „Tony Joe White“.
Musik und persönliche Interessen
Die Musik von Tony Joe White ist sehr eigenständig und lässt sich dadurch auf Anhieb identifizieren, seine Kompositionen behandeln sowohl die guten, als auch die schlechten Seiten des Lebens, Er hat viel Humor und gibt sich auf eine bescheidene Art, die überall Sympathie erweckt. Zur Zeit wohnt er mit seiner Frau und zwei Kindern in Germantown, in der Umgebung von Memphis. In seiner freien Zeit fischt, jagt, schwimmt und tanzt er gern. Vor etwa einem Jahr hat er sich eine Ranch zugelegt und beabsichtigt dort in Kürze mit der Zucht eigener Pferde zu beginnen. Kürzlich hatten wir die Gelegenheit, Tony Joe White in Amsterdam „live“ zu erleben. Er wurde von einer 4-Mann-Formation begleitet, in der übrigens Donald „Duck“ Dunn, abkömmstig von Booker T., Bass spielt. White’s monotone Stimme, kombiniert mit seiner sexgeprägten Show macht das Stillsitzen unmöglich und lässt bei jedem Auftritt die Mädchenherzen schneller schlagen. Sein unkomplizierter Sound vertreibt alle kleinen und grossen Alltagsprobleme und ist daher als Medizin wärmstens zu empfehlen.