Teleman
Brilliant Sanity
Moshi Moshi/[PIAS] Coop/Rough Trade
Diese Briten spielen Art-Pop der beschwingten, gehaltvollen Art.
So hintereinandergereiht hört sich das, was Teleman heute produzieren, kaum nach einem Album an: Melodien, die krude Wege gehen, und tophitverdächtige Refrains, eine nicht pathosfreie Synthierock-Dröhnung, Schöngesang zu Beatbox und Bass, eine hart am Kitsch gebaute Ballade und ein Song namens „Dusseldorf“, der eine verpatzte Liebesgeschichte genauso sein kann wie eine Liebeserklärung.
All das, was dieses Zweitwerk ausmacht, ist in einem spielerischen Akt der Art-Pop-Produktion mit Dan Carey in London in Form und Farbe gebracht worden und darf jetzt für sich beanspruchen, wie aus einem Guss zu klingen. Das macht das neue Teleman-Album zu einem Elf-Song-Ohrwurm, der sich mit jedem Hördurchlauf besser anfühlt. Wiedererkennen garantiert das leicht verwackelte Falsett von Sänger Thomas Sanders (von dem jemand mal behauptete, es sei das schnöde Ergebnis eines Pitchingprozesses), und wenn er vom „Devil In My Shoe“ singt, klingt das wie ein Kuschelpop-Ereignis.
Vergleiche findet man in dieser ambitionierten Vielfalt gern: BRILLIANT SANITY hat etwas von den Singalong-Freuden, die auf den ersten beiden Alben der Briten James zu finden waren, und von der Art, wie alt‑J aus komplexen Harmonien höchst eingängige Songs bauen.