Marek Lieberberg distanziert sich doch nicht von Xavier Naidoo


„Xavier Naidoo ist kein Judenfeind“, teilt der Konzertveranstalter mit. Die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Naidoo stehe zudem nicht zur Debatte, bestätigt MLK auf Nachfrage.

Entgegen vorausgegangener Meldungen distanziert sich Marek Lieberberg doch nicht von Xavier Naidoo. Die Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH erklärt in einer Bitte um Richtigstellung am Mittwoch: „Herr Lieberberg hat die Zusammenarbeit mit Xavier Naidoo zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt und sich auch nicht distanziert. Das o. g. Statement bezieht sich auf die vorangegangene Anzeige „Solidarität für Xavier Naidoo“.“

Konkret geht es in der Angelegenheit um ein Statement, das Marek Lieberberg der „Süddeutschen Zeitung“ gegeben hat. Darin hieß es im Wortlaut: „Natürlich provoziert dies selbstkritische Fragen nach dem eigenen Engagement, wenn man schon wenig später wieder mit ebenso fragwürdigen wie unzutreffenden und überflüssigen Vergleichen konfrontiert wird. Und noch in einem Boot mit dem Isis-Propagandisten Todenhöfer. Bad Company!“

Dieses Statement gab Lieberberg tatsächlich als Reaktion auf Naidoos Veröffentlichung des Songs „Nie mehr Krieg“ und darin enthaltene Textzeilen wie „Muslime tragen den neuen Judenstern“ ab. MLK unterstreicht aber auf Nachfrage, dass der Konzertveranstalter sich deshalb nicht von Naidoo distanziere und dass eine Aufkündigung der Zusammenarbeit nicht zur Debatte stehe. „Xavier Naidoo ist kein Judenfeind“, lässt Lieberberg wissen; Naidoo begründe seine Darstellung mit Forderungen amerikanischer Präsidentschaftskandidaten wie Donald Trump, die jüngst eine Kennzeichnung von Muslimen gefordert haben.

Dem „Mannheimer Morgen“ sagte Lieberberg zuvor ebenfalls, dass ihn im Moment „ganz andere Fragen“ bewegten.

Marek Lieberberg sprach sich zuvor öffentlichkeitswirksam für Xavier Naidoo aus: Nachdem ARD und NDR am Donnerstag, den 19. November, Xavier Naidoo als gesetzten Deutschland-Vertreter beim Eurovision Song Contest 2016 ankündigten und diese Entscheidung wegen des öffentlichen Gegenwinds nur zwei Tage später wieder zurückzogen, schaltete Marek Lieberberg am 28. November eine zweiseitige Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Unter der Überschrift „Menschen für Xavier Naidoo“ versammelten sich dort Namen einschlägiger Vertreter der deutschen Popmusikbranche, darunter The Boss Hoss, Die Prinzen, Kool Savas, Tim Bendzko, Herbert Grönemeyer, Jan Delay und Peter Maffay.