T.Raumschmiere
T.Raumschmiere
Albumlabel/Indigo VÖ: 30. Oktober 2015
Ein Ambient-Masterpiece ganz neuen Zuschnitts.
Geht das überhaupt? Ambient Musik ohne Kitschverdacht? Marco Haas alias T.Raumschmiere, Gründer des Labels Shitkatapult, macht es erfolgreich vor. Haas überrascht auf dem Album mit dem genauen Gegenteil seines bisherigen musikalischen Schaffens. Sozusagen die Kehrseite, das komplette Negativ des Sounds, für den T.Raumschmiere bisher stand. Und trotzdem ist diese Platte meilenweit von jener sich in Befindlichkeiten verlierenden Ambient-Muzak entfernt, mit der man sonst immer wieder belästigt wird. Eine gewisse Körperlichkeit kann man den zehn Tracks dabei nicht absprechen.
Statt sich in luftigen Atmosphärenklängen zu verlieren, ist die Musik von T.Raumschmiere in Stücken wie „Do Not Open The Hatch In A Diving Submarine“ oder „Grotznogg“ ständig in pulsierender Bewegung. Dabei wird die Grenze zwischen Ambient- und Post-Industrial-Musik, wie zum Beispiel beim Titel „007“, mehrmals durchbrochen. Doch genau diese fein ausbalancierte Gratwanderung ist es, die den Zuhörer ständig neu herausfordert und seine ganze Aufmerksamkeit erfordert. Dabei erstaunt es ein ums andere Mal, wie gekonnt T.Raumschmiere jeden Kitsch-Ansatz umgeht und seine Musik damit jeder gefährlich belanglosen Lieblichkeit entzieht.