Moses Pelham hat anscheinend keine Lust, sich über Xavier Naidoo zu informieren
Moses Pelham verteidigt Freund Xavier Naidoo, dessen Verschwörungserzählungen er gar nicht so recht kennen will. Auch die Böhsen Onkelz nimmt er in Schutz.
Am Freitag (24. Januar 2025) erscheint das letzte – zumindest nach Ankündigung – Album von Moses Pelham. In „Letzte Worte“ machen auch Gastars mit. Besonderes Augenmerk erhalten regionale Kumpels. Zum einen die „Brachial-Rocker“ Böhse Onkelz, eine ehemals rechtsextreme Band, die sich von ihrer Vergangenheit distanziert sehen möchte, und nun auch ohne rechtsextreme Haltung weiterhin schlechte Musik macht.
Zum anderen ist da Xavier Naidoo. Der „Sohn Mannheims“ ist ein Zögling des Rödelheim-Hartreim-Rappers. Der seit 2020 umstrittene Naidoo, ein Verschwörungserzähler mit teils antisemitischer Haltung und ein bekennender Rassist, hat unlängst um Vergebung für seine Taten und Ansichten gebeten. Das Herz seines Kumpels Olli Pocher hat er damit erweichen können. Ein Comeback allerdings ist ihm nicht gelungen. Nun also drei Songs auf dem Moses-Pelham-Album „Letzte Worte“. Neuer Versuch.
„Fürchterliches Dummgeschwätz“
In einem Interview wurde Pelham gefragt, ob er Angst vor Shitstorms habe, da er die Böhsen Onkelz und Xavier Naidoo engagiert hat. Pelhams Antwort: „Ich weiß gar nicht, was denen vorgeworfen wird.“ Als der Journalist der „FAZ“ auf die rechtsextreme Vergangenheit der Onkelz zu sprechen kommt, holt der hessische Rap-Pate so richtig aus: „Das ist so ein fürchterliches Dummgeschwätz. Dass dieser Mist dauernd noch nachgeplappert wird. Die haben sich wieder und wieder gegen Rechtsextremismus ausgesprochen (…) Damit sendet man als Gesellschaft das Zeichen: Ihr könnt machen, was ihr wollt, wir nehmen euch sowieso nicht wieder. Das ist doch unglaublich ungerecht und bescheuert.“
Bei Xavier Naidoo dagegen scheint Moses Pelham nicht so recht hinhören zu wollen. Darauf angesprochen, dass der Buddy auch schon mal ein Lied mit Hardcore-Rechtsextremen aufgenommen hat, entgegnet Pelham selig: Das konnte ich mir nicht länger als eine Minute anhören. Für mich sind die Stücke tausendmal wichtiger, die wir miteinander gemacht haben. Und das gilt für die meisten Menschen.“
„Bruder, setz dich hin“
Gleichwohl räumt Pelham ein, dass es durchaus Diskussionsbedarf mit Naidoo geben könnte. Wenn er denn die Ruhe findet, sich über seinen „Bruder“ schlau zu machen: „Und wenn ich mein letztes Album mache, will ich, dass er dabei ist: Mir ist es egal, was du gemacht hast, Bruder, setz dich hin. Willst du was trinken? Es gibt Vorwürfe, von denen ich erst jüngst hörte, mit denen muss ich mich noch auseinandersetzen. Aber das will ich mit ihm und nicht in der Öffentlichkeit machen.“
VOR den Albumaufnahmen mit Xavier Naidoo über die Vergangenheit sprechen? Dazu hatte Moses Pelham wohl keine Zeit …