Sunroof
ELETRONIC MUSIC IMPROVICATIONS VOLUME 3
Parallel Series/Mute (VÖ: 29.11.)
Bach verirrt sich auf einer Schaltfläche: Analoge Electronica von und für Synthie-Nerds.
Daniel Miller und Gareth Jones lernten sich Anfang der 80er-Jahre kennen, als der Mute-Chef den Produzenten fragte, ob dieser sich einem Albumprojekt namens CONSTRUCTION TIME AGAIN annehmen wolle, die verantwortliche Band Depeche Mode könnte ein wenig Hilfe dabei gebrauchen. Schon damals entwickelten Miller und Jones das nerdige Hobby, sich nachts im Studio einzuschließen und elektronische Improvisationen zu erarbeiten. Nur für sich. Nicht für die Veröffentlichung bestimmt.
Der Name Sunroof wurde später zum Trademark von Remixen, die Miller und Jones für Acts von Can bis MGMT anfertigten. Im Zuge der Pandemie begannen die beiden, wieder eigene Musik aufzunehmen – und dieses Mal auch zu veröffentlichen. Nun erscheint das bereits dritte Album der Zusammenarbeit. Die Basis sind analoge Synthies, die mit Hilfe eines Eurorack-Systems verschaltet werden. Die Aufnahme wird auf vier Kanäle reduziert, Overdubs gibt es nicht. Limitation als Kunstform. Bei Tracks wie „Ensare“ entsteht daraus faszinierende Musik. Anordnungen wie „Stratum“ sind nur Geräusch. Manchmal, wie bei „Brotherly“, entsteht etwas genau auf der Grenze: Das Stück klingt, als habe sich das Genie von Johann Sebastian Bach auf einer elektronischen Schaltfläche verirrt.
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