HipHop-Recap: Mit Ice Spice, Central Cee und Shirin David
Neben der Deutschrap-Szene sorgt diesmal auch der UK- und US-Rap für jede Menge Banger.
Diesmal bereisen wir die Rapwelt mit US-Künstlerin Ice Spice, UK-HipHopper Central Cee und der Deutschrapperin Shirin David. Während David ihren ersten Song für 2024 veröffentlicht, erscheint nun Ice Spices gesamte Debütplatte, auf der auch Central Cee vertreten ist. Dies hält den Rapper allerdings nicht davon ab, auch selbst einen Track herauszubringen.
Ice Spice – Y2K!
Seit 2021 veröffentlicht Ice Spice Rap-Tracks und erlangte nur zwei Jahre später mit „Munch (Feelin‘ U)“ ihren Durchbruch. Seither lieferte sie zahlreiche Hits mit prominenten Namen. So war sie auf der Remix-Version von Taylor Swifts „Karma“ zu hören oder holte sich Nicki Minaj für ihre eigenen Song „Princess Diana“ dazu. Es folgte eine Chartplatzierung nach der nächsten, wodurch man schnell den Fakt übersah, dass Ice Spice tatsächlich noch kein Album auf den Markt gebracht hatte – bis jetzt. Mit Y2K! folgt nun ihre Debüt-LP mit insgesamt zehn Tracks und Gastbeiträgen von Central Cee, Travis Scott und Gunna. Vorab veröffentlichte die 24-Jährige ihre Singles „Phat Butt“, „Gimmie a Light“ und „Think U the Shit (Fart)“ als Vorgeschmack. Wobei letzteres nicht nur auf den sozialen Medien viral ging, sondern mit Platz 39 auch ihr Solo-Projekt mit der höchsten Position bei den US-amerikanischen „Billboard Hot 100“-Charts ist.
Central Cee – „gen z luv“
Während Central Cee auf Ice Spices Platte mit „Did It First“ über das Bedürfnis nach Rache in einer toxischen Beziehung rappt, scheint die Welt in seiner eigenen Single „gen z luv“ wieder anders auszusehen. Zwar befasst er sich auch hier mit den negativen Seiten einer jungen Liebe, doch unterstreicht er auch die positiven Aspekte.
Er erklärt, wie er den gemeinsamen Kindern die Beziehung und das Kennenlernen beschreiben würde. Es hätte einige Hürden gegeben, weil sie eine Trennung hinter sich gebracht hat und ihm noch nicht ganz vertraue. Doch auch wenn ihm durch seine Rap-Karriere einige Interessentinnen geboten werden, würde er sich ab jetzt nur auf diese eine Person fixieren wollen.
Shirin David – „Bauch Beine Po“
Wenn man die zwei neuen Songs „Periodt“ und „Heidi“ nicht mitzählt, die 2023 plötzlich auf der veränderten Tracklist ihres 2021 erschienenen Album BITCHES BRAUCHEN RAP auftauchten, ist „Bauch Beine Po“ Shirin Davids erster Release seit „Lächel Doch Mal“ (2023) – zumindest eines komplett neuen Songs. Und noch bevor das Lied in voller Form veröffentlicht wurde, sorgte das Snippet vorab für viele Diskussionen. In dem war nämlich bereits die Hook zu hören, in der die 29-Jährige folgendes rappt:
„Du willst ein’n Body?/Dann musst du pushen/Bist du ein Hottie/Werden sie gucken/Geh’ ins Gymmie, werde skinny, mach‘ daraus eine Show/Wir sind pretty im Bikini, das ist Bauch, Beine, Po“
Besonders die Aufforderung „skinny“ zu werden, um „pretty im Bikini“ zu sein, spaltete die Meinungen. Während einige sich von der Rapperin enttäuscht zeigten, weil sie zuvor ihre Songinhalte dazu nutzte, die Individualität des weiblichen Körpers zu zelebrierte und für Body Positivity einzustehen, sahen andere kein Problem im Inhalt der Hook. Hinzukommend gab es eine dritte Partei, die den Song damit entschuldigten, dass auch die Rapperin ein Opfer des Patriarchats sei, weshalb es auch ihr nicht immer gelingen könne, sexistische Vorstellungen über den weiblichen Körper abzulegen. Puh! Und das alles, bevor der Track überhaupt in voller Länge zu hören war.
Auch wenn einige User:innen in den sozialen Medien darauf hinwiesen, dass der komplette Song die Hook in einen anderen Kontext setzen könnte, kann man nun sagen: Die Thematik ist dieselbe geblieben. Auch wenn sie mit „Bauch Beine Po“ einen neuen Sound mit elektrischen Einflüssen präsentiert, geht es inhaltlich hauptsächlich darum, sportlich und finanziell abgesichert zu sein.
Betrachtet man alleine die Kommentarspalten unter dem dazugehörigen Musikvideo, erkennt man schnell, dass die Debatte um den Song noch länger andauern wird. Während „Bauch Beine Po“ für manche einen selbstbewussten Song darstellt, der sie beim nächsten Fitnessstudiobesuch motiviert, die Extra-Meile zu gehen, repräsentiert er für andere einen toxischen Track, der einer jüngeren Generationen an Frauen ein falsches Körperbild vermitteln könnte.