J.K. Rowling beschwert sich über die Doppelmoral ihrer Freunde
Einige ihrer Freunde sollen sich nach ihren Aussagen über Trans-Personen öffentlich von ihr distanziert und privat dann nachhakt haben, ob sie noch befreundet sein dürfen.
Die „Times of London“ veröffentlichte einen Auszug aus dem Buch „The Women Who Wouldn’t Wheesht“ von den Autorinnen Susan Dalgety und Lucy Hunter Blackburn, in dem J.K. Rowling über die Reaktionen ihrer Freunde auf ihre transfeindlichen Aussagen spricht. Dabei erklärte die „Harry Potter“-Schriftstellerin, dass sie weniger überrascht über die öffentliche Distanzierung einiger Freunde als über ihre E-Mails danach war. In diesen hätten die Personen selbst oder über Dritte überprüfen wollen, ob Rowling noch immer mit ihnen befreundet sein wolle – was die sich gewünscht hätten.
J.K. Rowling bereut nichts
Die Begründung für ihre transfeindlichen Bemerkungen sei die „Scham“ gewesen, die J.K. Rowling „für den Rest“ ihrer „Tage“ gehabt hätte, wenn sie sich nicht „zu Wort gemeldet“ hätte. Dementsprechend würde die 58-Jährige ihre Aussagen nicht bereuen: „Wenn ich überhaupt etwas bedauere, dann, dass ich nicht schon viel früher etwas gesagt habe.“ Dazukommend richtete sie sich gegen ihre Kritiker:innen und erklärte, deren Position genauso „verachtenswert“ zu finden, wie sie ihre.
„Diejenigen, die über meine Position entsetzt sind, begreifen oft nicht, wie verachtenswert ich die ihre finde. Ich habe miterlebt, wie der Slogan ‚keine Debatte‘ zum Motto derjenigen wurde, die sich einst als Verteidiger der Meinungsfreiheit aufspielten. Ich habe erlebt, wie angeblich fortschrittliche Männer argumentierten, dass Frauen als beobachtbare biologische Klasse nicht existieren und keine biologisch begründeten Rechte verdienen.“
Zwar nannte die Autorin keine Namen, doch einige Medien wie „Deadline“ vermuten, dass sie sich dabei auf Personen aus den „Harry Potter“-Filmen beziehen würde. In den letzten Jahren kam es zwischen verschiedenen Darsteller:innen und Rowling zu Streitigkeiten. Zuletzt mit Daniel Radcliffe und Emma Watson.
Daniel Radcliffe und Emma Watson kritisieren J.K. Rowling
Erst im vergangenen Monat entfachte J.K. Rowling wieder einen vergangenen Konflikt zwischen ihr und den beiden Schauspieler:innen. Hintergrund war eine britische Studie der pensionierten Kinderärztin Hilary Cass. Darin will die Medizinerin unter anderem festgestellt haben, dass es durch einen Mangel an Forschung zum falschen Einsatz von Pubertätsblockern und Hormonen bei Kindern und Jugendlichen kommen würde. Dies nahm J.K. Rowling zur Bestätigung ihrer Ansicht. Als ein User auf X der Autorin schrieb, dass sich „Dan und Emma“ nun für ihre damalige Kritik an der Autorin entschuldigen müssten, erklärte Rowling, dass man sich die Entschuldigung „sparen“ könne:
„Prominente, die sich einer Bewegung anbiedern, die die hart erkämpften Rechte der Frauen aushöhlen will, und die ihre Plattformen nutzen, um die Transition von Minderjährigen zu bejubeln, können sich ihre Entschuldigung für traumatisierte Transpersonen und schutzbedürftige Frauen, die auf monogame Räume angewiesen sind, sparen.“
Daniel Radcliffe und Emma Watson distanzierten sich in der Vergangenheit von J.K. Rowling, nachdem sie transfeindliche Aussagen tätigte und unter anderem Transfrauen als Männer bezeichnete. Zudem erklärte Radcliffe im vergangenen Monat gegenüber „The Atlantic“, dass er traurig über Rowlings Haltung sei.