Daughter

Stereo Mind Game

4AD/Beggars/Indigo (VÖ: 7.4.)

Das somnambule Londoner Dusterpop-Trio lässt etwas mehr Licht durch die Vorhänge.

Wenn eine latent in schwermütigem Sehnen versunkene Gruppe wie Daughter sich mit einem pandemietypischen Topos wie der örtlichen Trennung von geliebten Menschen auseinandersetzt, lässt das nicht unbedingt auf musikgewordene Freudentänze schließen. Und doch strahlt aus STEREO MIND GAME, ihrem ersten Album seit 2016, mitunter ein Licht hervor, das man in dieser Form noch nicht von ihnen kannte.

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So gibt das von Streichern und Synthies getragene The-xx-Soundalike „Be On Your Way“ gleich zum Einstieg einen Weg aus der Dunkelheit vor, dem Daughter in der Folge mal mit altbekannten, mal mit ungewohnten Mitteln folgen. Natürlich ist da immer noch dieser Hang zum ätherisch verhallten Dream-Pop-Wohlklang, der allein schon in der ebenso zarten wie entrückten Stimme Elena Tonras steckt.

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Spannend wird es aber, wenn Daughter ihre Wandlungsfähigkeit zum Tragen bringen. Das trocken in den siebten Harmonie-Himmel des Indie-Rock produzierte „Party“, die neongolden pluckernde und wogende Spoken-Word-Indietronica von „Junkmail“ oder die fligran herunterskeletierte Indie-Folk-Miniatur „Isolation“ stehen dabei repräsentativ für eine Band, die bei aller Variation spürbar ihre Mitte gefunden hat.